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Straßenausbau in Linz-Pichling ist keine städtebauliche Zäsur

  • Freitag, 24. März 2023 @ 06:37
Statements
Statement von KPÖ-Gemeinderat Michael Schmida bei der Gemeinderatssitzung am 23.3.2023 zum Verkehrsausbau und Städteplanung im Neubaugebiet Schwaigaustraße – Traundorfer Straße in Linz-Pichling:

Leider will man hier bei der verkehrstechnischen Erschließung dieses Neubaugebiets wieder nur auf den motorisierten Individualverkehr setzen. In der Vorlage stehen z.B. so Sachen drinnen, wie "Sicherstellung der Flüssigkeit des Verkehrs" (Schwaigaustraße) oder "Erweiterung der einspurigen Straße ohne Gehwegbegleitung auf eine zweispurige Straße" (Traundorfer Straße). Der öffentliche Verkehr ist hingegen in diesem Gebiet einfach miserabel und das wird auch in Zukunft so bleiben. Ganz im alten Sinne entsteht so wieder eine autogerechte Schlafstadt mit den eh schon hinlänglich bekannten Abhängigkeiten und Unzulänglichkeiten. Der vorliegende Antrag will das nun weiter vorantreiben.

Bezeichnend, wenn die Verkehrszunahme (die Rede ist da natürlich immer vom KFZ-Verkehr) einfach hingenommen wird und stattdessen es nur um die Begrenzung der Belastungen dadurch geht. In der Vorlage steht beispielsweise man möchte die "Auswirkungen für die ansässige Wohnbevölkerung so gering wie möglich halten, gleichzeitig aber für zukünftige Bewohner einen hochqualitativen Wohnstandort schaffen". "Hochquailtativ" kann meiner Meinung nach ein solcher Wohnstandort gar nicht sein, wenn eine bestimmte Mobilitätsform quasi städtebaulich vor- bzw. festgeschrieben wird. Da ist es dann schon ein wenig kühn, so etwas als "städtebauliche Zäsur" zu verkaufen. Oder soll man das so verstehen, dass man sich früher nicht darum gekümmert hat, wie die ansässige Wohnbevölkerung mit den zusätzlichen Verkehrsbelastungen zurecht kam?

Also in Summe alte Planung "at it's best" und wahrlich keine Zäsur! Während in der inneren Stadt schön langsam neues Denken Einzug hält, versucht man an der Linzer Peripherie weiter so zu planen und zu bauen wie früher. Das geht so nicht (mehr)! Daher Gegenstimme.

Es gilt das gesprochene Wort.

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