Willkommen bei KPÖ Linz 

Linz ist noch weit von einer fahrradfreundlichen Stadt entfernt

  • Montag, 13. September 2021 @ 10:57
Linz
Die Radlobby Linz hat gemeinsam mit Radbotschafterinnen und Radbotschaftern zehn konkrete Forderungen für die wahlwerbenden Parteien aufgestellt. Die "KPÖ & unabhängige Linke" in Linz unterstützt alle Forderungen der Radlobby. Für die KPÖ haben der Listenzweite und Verkehrssprecher Michael Schmida und Erich Klinger (unabhängiger Kandidat auf Listenplatz 16) die Fragen beantwortet.

1: Linzer Kreuzungen radfreundlich gestalten
Wir haben auf diese Thematik immer wieder hingewiesen und entsprechende Verbesserungen verlangt. Zuletzt hat Gemeinderätin Gerlinde Grünn eine Anfrage zur Unionkreuzung gestellt. https://ooe.kpoe.at/article.php/20210406114659459
Der zuständige Vizebürgermeister hat in seiner Anfragebeantwortung mit Verweis auf „zu wenig Platz“ eine radfahrfreundlichere Gestaltung aber abgelehnt.

2: Gratis Lastenrad-Verleih in jedem Linzer Stadtteil
Wir selbst fahren viel mit dem Lastenrad und stellen unsere Lastenräder immer wieder gerne auch anderen Personen und Initiativen zur Verfügung. Ein flächendeckendes Angebot in allen Stadtteilen begrüßen wir sehr!

3: 30 Kilometer Radhauptrouten in Linz
Linz hat einen sehr großen Nachholbedarf bzgl. durchgängige, sichere und fahrradfreundliche Radhauptrouten, die auch internationalen Standards entsprechen.

4: Mobilitätsagentur für Fuß- und Radverkehr
Wien hat eine Mobilitätsagentur. Linz würde so etwas auch gut zu Gesicht stehen. (Vorausgesetzt natürlich, die Agentur erleidet nicht das Schicksal des Radfahrbeauftragten, der ohne eigenes Zutun an der Wahrnehmungsgrenze „dahingrundelt“.)

5: Linzer Radwege mit Sicherheitsabstand
Wir sind für den sofortigen Umbau aller Parkstreifen (ggf. auch Auflassung, wenn kein Umbau möglich ist), die parallel zu den Radwegen verlaufen, um „Dooring“ zu verhindern. Auch zwischen der KFZ-Fahrspur und dem Radweg muss ein entsprechender Schutzraum zur Sicherheit der Radfahrenden vorgesehen werden.

6: Freie Fahrt auf Radwegen
Radweg ist nicht gleich Radweg. Nicht allein die Länge an Kilometern ist entscheidend, sondern vor allem müssen Radwege Sicherheit geben und genügend Breite und Abstand zur KFZ-Fahrbahn haben. Nur so macht Radfahren in der Stadt Spaß und animiert zum Umsteigen. Eindeutig zu schmale Radwege (z.B. Kaisergasse) sind auszuweiten und kollisionsgefährdete Stellen (z.B. Öffi-Haltestellen) sind zu entschärfen bzw. umzubauen. Auch die Situation an Kreuzungen, z.B. am Linzer Bulgariplatz, muss verbessert werden. Mit „Grüne Welle“ und Optimierung der Ampelschaltungen für den Radverkehr sind auch hier Verbesserungen im Sinne einer „Freien Fahrt“ möglich.

7: Radfreundliche Innenstadt statt Rumpelpflaster
„Schwieriges Pflaster“, da man auch auf den Alternativrouten letztlich dem Pflaster und auf der Landstraße bzw. im Schmidtor der Straßenbahn nicht auskommt, wenn man z.B. nach Urfahr fahren möchte.
Sinnvoll wäre eine Überfahrt für Radfahrende z.B. bei der Schutzengelapotheke sowie die legale Durchfahrt (mit Schrittgeschwindigkeit) durchs Landhaus.
Auch die komplizierte Einfahrt in die Begegnungszone Herrenstraße aus südlicher Richtung – mit zu schmalem Abbiegestreifen und umständlicher Wegeführung – sollte vereinfacht werden. Und dann natürlich noch der auto"freie" Hauptplatz anstatt Verbannung auf einen kümmerlichen Radfahrstreifen mit zusammengequetschter Ausfahrt Richtung Nibelungenbrücke (die nächste – sehr große – Problemstelle …).

8: Sicherer Schulweg auch mit dem Rad
Auch hierzu haben wir bereits im Linzer Gemeinderat eine Anfrage – Stichwort „KFZ-Elterntaxis“ – gestellt: https://ooe.kpoe.at/article.php/20180409093405938
Wir sind der Meinung, dass autofreie Zonen und Fahrverbote für KFZ vor Schulen notwendig sind, um die Sicherheit aller zu erhöhen. Sie sind auch als ein verkehrserzieherischer Beitrag zu verstehen. Jedenfalls sollten Schulwege, die in erster Linie mit dem Rad oder zu Fuß erreichbar sind, vorrangiges Ziel sein.

9: 5 Fahrradstraßen für Linz
Unbedingt! Wir haben gerade einen solchen Vorschlag beim „Verkehrskonzept Neustadtviertel“ eingebracht. Wir verlangen da die Umwandlung der Schubertstraße – Fadingerstraße in eine Fahrradstraße (Vorbild dazu könnte das Profil der Starhembergstraße sein).
Bereits 2013 und kurz nach Einführung der rechtlichen Voraussetzungen wurde in Vorarlberg die erste Fahrradstraße eröffnet, Linz (und OÖ) sind bis heute säumig. (https://www.vol.at/erste-fahrradstras...et/3538035)

10: Tempo-30-Schutzzonen, wo Radweg fehlt
Die weitestgehende Umsetzung von „Shared Space“ ist unser Ziel! Der städtische Raum ist begrenzt. Wir wollen ein kooperatives Verkehrsverhalten von gleichwertigen VerkehrsteilnehmerInnen schaffen. Dazu muss der KFZ-Verkehr entschleunigt und die Verkehrsflächen müssen baulich so gestaltet werden, dass sie als Bereich wahrgenommen werden, der von allen VerkehrsteilnehmerInnen gleichwertig benützt werden kann.

Zum Wahlbarometer der Radlobby Linz: https://www.radlobby.at/linz/wahlbarometer

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