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Aus für die Mühlkreisbahn

  • Donnerstag, 7. Juli 2011 @ 11:00
Linz KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn bei der Gemeinderatssitzung am 7.7.2011 zum Thema Eisenbahnbrücke

Entgegen der ursprünglichen (auch hier im Gemeinderat schon diskutierten) Variante einer neuen Donaubrücke mit einem eigenen Straßenbahn-Gleiskörper, verzichtet der neue Vorschlag darauf und hofft die alte Eisenbahnbrücke dafür zu verwenden. Dazu ist folgendes festzuhalten:

Unsere Befürchtungen die wir schon damals bei der sogenannten Linie 4, der zweiten Straßenbahnachse, geäußert haben, dass die Linie 4 das mögliche Ende der Mühlkreisbahn bedeutet, haben sich durch den nun vorgelegten Entwurf, der die Mühlkreis-Regionalbahn ja gar nicht mehr vorsieht, bestätigt.

Die alte Eisenbahnbrücke soll ja für die Straßenbahn bzw. Schmalspur-Straßenbahn – oder auch Regiotram genannt – herhalten, die das Land Oberösterreich gemeinsam mit der Stadt (bzw. Linz AG) nun plant.

Die KPÖ unterstützt dazu voll und ganz die Position mehrerer Verkehrsinitiativen, welche den Entschluss des Landes (sicherlich in Abstimmung und zur Freude der Stadt) die Schmalspurvariante auf der Mühlkreisbahn zu favorisieren, kritisch sehen. Wesentliche Punkte dabei sind die Schmalspurvariante, Verzicht auf den Gütertransport und Kappung des Schienennetzes durch Verzicht auf Anbindung von Aigen-Schlägl.

Wieder einmal plant die Stadt also ein reines Straßenprojekt zuerst. Und wieder einmal merkt man, dass hier in punkto Geschwindigkeit und Umsetzungswille einiges mehr weitergeht als beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Anscheinend glauben die regierenden PolitikerInnen noch immer nur AutofahrerInnen seien WählerInnen, für die Politik gemacht wird. Verantwortungsvoll und zukunftsweisend ist das auf alle Fälle nicht!

Dem Straßen-Brückenbau in der jetzt geplanten Form kann von mir nur dann zugestimmt werden, wenn endlich auch im öffentlichen Verkehr Taten gesetzt werden und an attraktiven und sinnvollen öffentlichen Verkehrslösungen für den gesamten Großraum Linz gearbeitet wird.

Dies bezweifle ich aber, denn solche Lösungen scheitern schon seit Jahrzehnten immer wieder an den tw. unterschiedlichen Interessen zwischen Stadt, Land und ÖBB, aber auch am nicht vorhandenen Bekenntnis endlich dem öffentlichen Verkehr Vorrang vor dem Individualverkehr einzuräumen.

Ergebnis des nun vorgelegten Entwurfs ist im schlimmsten Fall schlicht und einfach eine zusätzliche Donaustraßenbrücke in Linz, welche im Vergleich zur alten Eisenbahnbrücke leistungsfähiger sein wird und deshalb noch mehr Individualverkehr mit all seinen negativen Folgen nach Linz anziehen wird. Im besseren Fall entsteht daneben eine suboptimale und sehr teure öffentliche Verkehrslösung in Form einer Schmalspur-Straßenbahn auf der alten Eisenbahnbrücke.

Auf alle Fälle wird die Errichtung der öffentlichen Verkehrslösung um einiges länger dauern, als die Straßenlösung - schon allein deshalb weil sich die Finanzierung als schwierig erweisen wird. Daher Stimmenthaltung der KPÖ.

Stellungnahme der Verkehrsinitiativen zur Mühlkreisbahn: http://www.bahn.cac.at/

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