Teuer, aber kein großer Nutzen
- Freitag, 10. November 2023 @ 06:10
Ich möchte mich gleich auf beide Anträge beziehen, weil unsere Kritik zu beiden Vorlagen ähnlich ausfällt und das Abstimmungsverhalten gleich ist. Wir werden uns nämlich bei beiden Anträgen enthalten. Das liegt in erster Linie daran, dass wir bei beiden Straßenbauvorhaben den großen Nutzen nicht erkennen können. Da wird viel Geld ausgegeben, um keine großen Verbesserungen (wenn überhaupt) zu erzielen.
So ist ein Zweirichtungsradweg in der Regel keine gute Radverkehrsanlage in der Stadt. Ein Zweirichtungsradweg braucht viel Platz, kostet viel Geld und schafft oft mehr Probleme (z.B. in Kreuzungsbereichen oder beim Verlassen der Radanlage). In der Ramsauerstraße besteht zudem ein „Fahrverbot mit Ausnahme von Anliegern und Radfahrern“ und die Straße endet in einer „Sackgasse“. Es findet daher da wenig Verkehr statt und überdies ist der verbleibende Verkehr mit 30 km/h beschränkt. Da ist ein „Zweirichtungsradweg“ - noch dazu baulich getrennt - prinzipiell nicht erforderlich. Diese Maßnahme ist vielmehr in solchen Straßen ein nicht nötiger und daher übertriebener Aufwand! Besser und weniger Aufwand wäre wohl aus unserer Sicht gewesen, man hätte dort für das Gehen mehr getan und man hätte dort für breitere Gehsteige gesorgt und die Lücke des Gehwegs bei der Feilstraße geschlossen. Die besteht nämlich weiterhin.
Auch der geplante kombinierte Geh- und Radweg im Bäckermühlweg ist nicht optimal. Da müssen sich zukünftig Fußgeher*innen und Radfahrer*innen den Platz im Mischsystem teilen - wenn eine Benützungspflicht kommt, sogar in beide Richtungen.
Wie schon gesagt: Bei diesen Straßenbauarbeiten gibt es unserer Meinung nach keine großen Verbesserungen, sondern teilweise sogar Verschlechterungen z.B. für den Fußverkehr. Und es gibt auch nicht wirklich viel mehr zusätzliche Grünflächen mit Baumpflanzungen. Auch die Verbesserungen für den Radverkehr sind sehr überschaubar bzw. nicht gegeben. Daher Enthaltung.
(Bild: Ramsauerstraße / Kreuzung Stadlerstraße)
