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Antrag: Nahverkehrsknoten am Bahnhof in Urfahr

  • Mittwoch, 28. Juni 2023 @ 09:40
Anträge Für die Gemeinderatssitzung am 29.6.2023 hat die KPÖ-Fraktion einen Antrag für einen Nahverkehrsknoten am Bahnhof in Urfahr eingebracht. Der Wortlaut des Antrages:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) kommt in Linz nur schleppend voran. Das liegt zum einen an den fehlenden Finanzmitteln für größere ÖPNV-Projekte, wie zum Beispiel für die S-Bahnlinien (S6/S7) oder die O-Buslinien (47/48). Zum anderen liegt es aber auch daran, dass gerade diese größeren Projekte die Umsetzung von kleineren Vorhaben, die kostengünstiger und einfacher zu realisieren wären, behindern bzw. dass diese dadurch aus den Blick geraten.

Als Planungsgrundsatz wird im aktuellen Mobilitätskonzept der Stadt Linz die „Entwicklung eines optimal abgestimmten ÖV-Netzes mit Regionalbahn, S-Bahn, Regionalbus, Straßenbahn, Bus“ festgehalten. Dafür sollen „dezentrale Nahverkehrsknoten zur besseren flächigen Erschließung und zur Entlastung des Hauptbahnhofs“ errichtet bzw. ausgebaut werden. Als ein Nahverkehrsknoten unter mehreren wird dabei auch der „Bahnhof Urfahr“ genannt. Der Bahnhof Linz-Urfahr ist derzeit der Endbahnhof der Mühlkreisbahn und ist schon jetzt mit den Straßenbahnlinien 3 und 4, der Pöstlingbergbahn, sowie der Buslinie 33 an das Netz der Linz Linien angeschlossen. In sehr naher Umgebung verkehren zusätzlich noch die Buslinien 38 und 102. Zukünftig ist auch geplant die O-Buslinie 47, sowie die Buslinie 13 bis zum Bahnhof Urfahr zu führen. Neben dem S-Bahn-Ausbau, soll mit diesen neuen Buslinien die Erreichbarkeit des Industriegebiets verbessert werden.

Leider wird aber im Mobilitätskonzept der Nahverkehrsknoten Bahnhof Urfahr hinsichtlich Prioritätensetzung nur als „langfristig“ eingestuft. Dabei könnten dort schon jetzt einige Maßnahmen sofort (um-)gesetzt werden und die unterschiedlichen ÖV-Angebote ohne größere Kosten kurzfristig abgestimmt und damit insgesamt der ÖPNV attraktiviert werden. So könnte eine Verlegung der Endhaltestelle der Buslinie 25 vom Karlhof zum Bahnhof der Mühlkreisbahn ein Umsteigen von Tür zu Tür zu der Linie 25 und somit eine direkte Verbindung zur Gruber- bzw. Franckstraße und zum Industriegebiet (Chemiepark, VOEST) ermöglichen. Auch sollten die Fahrpläne der Mühlkreisbahn und der Bus- und Straßenbahnlinien besser als jetzt aufeinander abgestimmt werden. Und nicht zuletzt könnte die Mühlkreisbahn nicht erst mit der Verbindung zum Linzer Hauptbahnhof, sondern schon zum jetzigen Zeitpunkt zur S-Bahnlinie (S6) gemacht werden und auch das Fahrplanangebot einer S-Bahn entsprechend vor allem an den Wochenenden und Tagesrandzeiten noch weiter ausgebaut werden.

Dies wären erste Schritte, die sofort umgesetzt werden könnten und kein unnötiges Warten bis zur Realisierung der Obuslinie oder gar der S-Bahn benötigen. Mittel- bzw. längerfristig sollte der Nahverkehrsknoten Bahnhof Urfahr ohnehin baulich verändert werden, um beispielsweise die Fahrgast- und Umsteigequalität weiter zu erhöhen - unabhängig davon ob die S-Bahn-Verlängerung zum Hauptbahnhof überhaupt kommt. Eine zeitnahe Realisierung von Maßnahmen für den Nahverkehrsknoten Bahnhof Urfahr würde jedenfalls den ÖPNV für Pendler*innen und Linzer*innen merklich verbessern und darüber hinaus nur geringe Kosten verursachen.

Der Gemeinderat beschließe:
„Das zuständige Mitglied der Stadtregierung, Vizebürgermeister Martin Hajart, wird beauftragt ein Konzept für den Nahverkehrsknoten Bahnhof Urfahr zu erarbeiten und dem Mobilitätsausschuss bzw. Gemeinderat vorzulegen. Das Konzept soll kurzfristig realisierbare Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs hinsichtlich Umsteigemöglichkeiten und Erschließung des Industriegebiets beinhalten.“

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