Willkommen bei KPÖ Oberösterreich 

Pop-up-Radstreifen auf der Nibelungenbrücke

  • Montag, 13. Juli 2020 @ 11:56
News Die Nibelungenbrücke ist symptomatisch für die Linzer Planungs- und Verkehrspolitik. Täglich wälzt sich eine riesige Autolawine auf insgesamt sechs Fahrspuren über die Brücke, die nicht-motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen müssen sich einen schmalen Weg auf beiden Seiten der Brücke teilen.

An den Brückenköpfen, aber auch auf der Brücke selbst, kommt es daher immer wieder zu gefährlichen Situationen. Während dem Autoverkehr viel Platz eingeräumt wird, ist der Platz für RadfahrerInnen und FußgängerInnen sehr beschränkt. Die KPÖ hat bereits 2015 eine Anfrage an die damals zuständige Vizebürgermeisterin Hörzing (SPÖ) und dann 2016 an den Nachfolger und Vizebürgermeister Hein (FPÖ) gestellt und darin die Umwandlung einer Fahrspur für den Radverkehr angeregt.

Symptomatisch auch damals die Antwort der Linzer Politik, in der Hörzing und Hein eine Umwandlung kategorisch ablehnten und Hein wörtlich von einem „falschen Signal“ sprach, wenn eine Fahrspur für den Rad- und Busverkehr freigegeben würde. Dazu KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn: „Wer in der Klimastadt mehr sieht als einen Schmäh, muss nun endlich für RadfahrerInnen und FußgängerInnen einen sicheren Übergang über die Nibelungenbrücke schaffen. Nun sind Taten statt schöner Worte von Bürgermeister Luger und Verkehrsreferent Hein gefordert!“

Auch der Linzer KPÖ-Verkehrssprecher Michael Schmida meint, dass es blumige Absichtserklärungen und Tröstungen auf die Zukunft und mehr Maßnahmen für die nichtmotorisierte Mobilität schon genug gäbe: „Wir brauchen hier und jetzt Taten und Maßnahmen in die richtige Richtung, um den motorisierten Verkehr in der Stadt und damit Lärm und Abgase zu reduzieren und der Stadt Lebensqualität zurückzugeben.

Seit der Autoverkehr nach den Corona-Maßnahmen wieder zurückgekehrt ist, erleben wir täglich massive Überschreitungen der gesetzlich zulässigen Feinstaub- und Stickoxid-Belastungen in der Linzer Luft. So wurde zum Beispiel bei der Messtation 24er-Turm in Urfahr der zulässige Tagesmittelwert an PM10 Feinstaub um das Vierfache (!) überschritten. Zulässig sind 50 µg/m³ PM10 Feinstaub, gemessen wurde dort ein Spitzenwert von 220.85 µg/m³.“

Die KPÖ unterstützt daher die Aktion von mehreren Verkehrsinitiativen und -aktivistInnen am Mittwoch, 15. Juli zwischen 16 und 18 Uhr im Probebetrieb eine Auto-Fahrspur in einen Radstreifen umzuwandeln. „Der Einsatz und das Engagement vieler hat schon dazu geführt, dass sich nun doch die Linzer Stadtpolitik bereit erklärt hat, den Linzer Hauptplatz zumindest über den Sommer autofrei zu machen. Der Druck muss weitergehen, dass nun endlich auch auf der Nibelungenbrücke etwas geschieht!“ meinen Grünn und Schmida abschließend.

Verweise:
- Gemeinderat-Anfrage zum Radverkehr und Erhöhung Radanteil aus dem Jahr 2015:
http://ooe.kpoe.at/article.php/20150702093233990
- Gemeinderat-Anfrage zum Radverkehr über die Donau aus dem Jahr 2016:
http://ooe.kpoe.at/article.php/2016012114495445
- 15. Juli: Pop-up-Radstreifen auf der Nibelungenbrücke:
https://autofreitag.org/15-7-2020-pop...enbruecke/

Themen