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Anfrage Mobilitätsmanagement

  • Montag, 4. April 2011 @ 07:00
Linz Für die Gemeinderatssitzung am 7. April 2011 hat KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn eine Anfrage an Vizebürgermeister Klaus Luger (SPÖ) betreffend Mobilitätsmanagement eingebracht. Der Wortlaut der Anfrage:

Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister Luger, der motorisierte Individualverkehr in Linz stößt zunehmend an seine Grenzen. Die negativen Auswirkungen dieser Mobilitätsform durch Abgase, Lärm, Unfälle etc. für Mensch und Natur sind nicht mehr zu übersehen. Der Förderung einer "sanften Mobilität", also die vorrangige Nutzung des nichtmotorisierten Individual- und des öffentlichen Verkehrs, kommt daher eine wichtige Rolle zu.

Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es in Europa unter dem Titel „nachhaltiges Mobilitätsmanagement“ verkehrsmittelübergreifende Handlungskonzepte und Maßnahmen, die zum Ziel haben, das Mobilitätsverhalten der Verkehrsteilnehmenden zu beeinflussen beziehungsweise nachhaltiger zu gestalten. Die Europäische Plattform für Mobilitätsmanagement (EPOMM) definiert Mobilitätsmanagement als „ein Konzept zur Förderung des nachhaltigen Verkehrs und zur Verringerung der Autonutzungs-Nachfrage, und zwar durch die Veränderung von Einstellungen und Verhaltensweisen der Verkehrsteilnehmer. Das Mobilitätsmanagement basiert auf ‚sanften‘ Maßnahmen, wie Information, Kommunikation, Organisation von Services sowie Koordination der Aktivitäten verschiedener PartnerInnen. ‚Sanfte‘ Maßnahmen bewirken meist eine Effizienzsteigerung von ‚harten‘ Infrastruktur-Maßnahmen im urbanen Bereich (wie neue Straßenbahnlinien, Straßen und Radwege). Diese MM-Maßnahmen erfordern (im Gegensatz zu ‚harten‘ Infrastruktur-Maßnahmen) keine umfangreichen finanziellen Investitionen und können einen hohen Kosten-Nutzen-Faktor aufweisen“.

Die Stadt Linz hat in der Vergangenheit auf diesem Gebiet z.B. durch die Serviceeinrichtung „Linzer Mobilitätsberatung“ bereits Maßnahmen gesetzt. Die aktuelle Verkehrsentwicklung, aber auch die Entwicklung der Treibstoffpreise, vor allem aber die Notwendigkeit zum Klimaschutz, erfordern weitere Schritte und Maßnahmen für die Zukunft.

Ich stelle daher laut Statut Linz § 12 nachstehende Anfrage:

Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister Luger, in welchen der oben angeführten Maßnahmenfelder des Mobilitätsmanagements will die Stadt Linz in Zukunft verstärkt Aktivitäten setzen, um das Mobilitätsverhalten der Verkehrsteilnehmenden zu beeinflussen? Welche weiteren Schritte wollen Sie ergreifen, um die städtische Serviceeinrichtung „Linzer Mobilitätsberatung“ auszubauen?

Die Stadt Linz als „Unternehmensgruppe“ mit Magistrat, Allgemeines Krankenhaus, Seniorenzentren Linz, LINZ AG, Brucknerhaus, Musikschule, Sportstätten, etc. hat einen nicht unbedeutenden Anteil am Verkehr in dieser Stadt. Dies betrifft sowohl die MitarbeiterInnen als auch die BesucherInnen und NutzerInnen dieser städtischen Einrichtungen und Unternehmen. Welche konkreten Maßnahmen hat die Stadt Linz geplant, um im eigenen Bereich der „Unternehmensgruppe Linz“ eine effiziente, umwelt- und sozialverträgliche Mobilität umzusetzen?

Welche konkreten Maßnahmen ergreift die Stadt Linz, um die BesucherInnen von städtischen Einrichtungen zum Umstieg auf nicht-motorisierte Mobilität oder öffentliche Verkehrsmittel zu überzeugen?

Beabsichtigen Sie außerdem die betrieblichen Mobilitätsberatungen, welche unter Ihren Vorgängern ein- und durchgeführt wurden, wieder aufzunehmen bzw. auf den eigenen städtischen Wirkungsbereich auszudehnen?

Mit freundlichen Grüßen!
GRin Mag.a Gerlinde Grünn

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