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„…unter die Erde verschwinden“

  • Mittwoch, 19. Mai 2010 @ 12:27
Linz Franz Hiesl, seines Zeichens Landeshauptmannstellvertreter, Straßenbaureferent der Landesregierung und begnadeter Betonierer beglückt uns – kaum von seinem Skiunfall am Arlberg einigermaßen genesen – mit einer Umfrage zum Linzer Westring. Die hat es in sich und wirft so manche Fragen auf.

So würde laut Hiesl das offiziell mit 500 Millionen Euro Kosten angegebene Projekt – inklusive des unvermeidlichen Nordteils werden die Kosten auf mindestens eine Milliarde geschätzt – 1,6 Millionen Staustunden ersparen, die Linzer Innenstadt von wachsenden Blechlawinen entlasten, den Verkehr an der Waldeggstraße um zwei Drittel, in der Rudolfstraße und auf der Nibelungenbrücke um ein Drittel reduzieren. Donnerwetter, das gibt was her.

Kritische LeserInnen solcher Jubelmeldungen in Gratis- und Landeshaupt-Blättern schauen auf den beigefügten Plan und beginnen zu überlegen: Wohin mag all dieser Verkehr dann wohl entschwinden, wenn überall Entlastung droht?

Wenn es um den Westring geht, glauben manche an ein Wunder. Er könne nicht verstehen „wie man gegen dieses Projekt auftreten kann, zumal Autos unter die Erde verschwinden“ erklärte Bürgermeister Dobusch schon vor einigen Jahren bei einer Neujahrsansprache zum Westring. Mittlerweile glaubt er wohl wirklich, dass die Autos nicht mehr zum Vorschein kommen.

Und weil wir in einem gläubigen Land leben und vor allem PolitikerInnen besonders viel Glauben geschenkt wird glauben laut Hiesls Imas-Umfrage auch 73 Prozent an eine Verkehrsentlastung durch den Westring. Aber vielleicht fahren diese Gläubigen dann in den Tunnel zwischen Donau und Bahnhof ein und verschwinden dort spurlos in einem Hiesl-Dobusch-Nirwana.

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