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Erinnerungen des Schachklubs Spartakus zum Budget 2010

  • Donnerstag, 17. Dezember 2009 @ 08:00
Linz Gemäß Paragraph 53, Absatz 3 des Statuts der Landeshauptstadt Linz hat der Schachklub Spartakus nachstehende Erinnerungen zum Voranschlag 2010 eingebracht und ersucht, sofern erforderlich, die dafür notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen:

Finanzielle Unterstützung der Linzer Schachvereine mit je 1.000 Euro pro Jahr

Regelmäßige Säuberung, Erneuerung und Ergänzung der Freiluftschachanlagen in Parks und auf Plätzen

Begründung:

In Linz gibt es derzeit sechs Schachvereine: Spartakus Linz, Arbeiterschachverein, Voest Linz, Linzer Schachverein, Westbahn und Urfahr. Die Auslagen dieser Vereine setzen sich zusammen aus Verbandsabgaben, Erneuerung des Spielmaterials (Schachgarnituren, Turnieruhren), Lokalmieten sowie Ankauf von Schachliteratur. Obwohl diese Auslagen im Vergleich zu anderen Sportarten minimal sind, stellen sie für die Vereine erhebliche Belastungen dar, sodass nur durch Privatspenden einzelner Spieler der Spielbetrieb in Meisterschaften aufrecht erhalten werden kann.

Die soziale Bedeutung des öffentlichen Schachs liegt auf der Hand: Schach ist eine Sportart, die eine sehr integrative Wirkung hat. Bei Turnieren nehmen Geschäftsleute und HochschulprofessorInnen ebenso wie SchülerInnen, StudentInnen, Arbeits- oder Obdachlose teil. Schachturniere finden in noblen Hotels, Volkshäusern, Vereinslokalen und Extrazimmern von Gasthäusern statt. Ein besonders schöner Rahmen ist dafür der Festsaal des Neuen Rathauses bei der traditionellen Mannschaftsmeisterschaft im Blitzschach am 6. Jänner.

In Schachvereinen und bei großen Freiluftschachs spielen und unterhalten sich MigrantInnen mit gebürtigen ÖsterreicherInnen und leben damit die oft zitierte Integration. Positiv kommt dazu, dass MigrantInnen aus dem früheren Jugoslawien oder Albanien häufig sehr gut Schach spielen, da Schach in diesen Ländern einen hohen Stellenwert hat. Das gemeinsame Interesse für das Schachspiel lässt kulturelle Unterschiede in den Hintergrund treten – wen interessiert schon eine Minarett- oder Kopftuchdebatte wenn es ein Matt in fünf Zügen gibt?

Die soziale Bedeutung des Schachsports ist auch in Hinblick auf die Jugendförderung von Bedeutung. Neben den lobenswerten Einzelinitiativen von Lehrern an manchen Schulen sollten auch die Vereine die Möglichkeit haben, Jugendliche anzusprechen und für Schach zu begeistern. Dazu brauchen die Vereine aber auch entsprechende Räumlichkeiten und Equipment (z.B. Notebooks und Internetanschluss).

Menschen, die aus dem Sozialgefüge gefallen sind, haben häufig nur mehr beim gemeinsamen Schachspiel Kontakt zu gesellschaftlich etablierten Personen – auf gleiche Augenhöhe. Die Stadt Linz sollte daher ihre Schachvereine finanziell unterstützen und die Freiluftschachanlagen in Parks und auf Plätzen regelmäßig säubern und für das regelmäßige Erneuern und Ergänzen sorgen.

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