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Giebelkreuz in Nöten?

  • Montag, 18. April 2022 @ 08:00
Kommunal
Von Andreas Auzinger, KPÖ-Gemeinderat in Peterskirchen (Bezirk Ried im Innkreis)

Vor kurzem hat in Peterskirchen, wie in vielen anderen kleineren Gemeinden in Oberösterreich, die lokale Filiale der Raiffeisenbank geschlossen. Die Begründung ist wie immer wirtschaftlicher Natur: Einsparen und „effizienter” machen.

Außerdem seien die Menschen ja immer mobiler geworden. Statt zu Fuß zu gehen, brauche ich nun also wieder ein Auto, um zur Bank zu kommen. Gleichzeitig macht Raiffeisen damit Werbung nachhaltig und CO2-neutral zu werden. Neben der Schließung von Postfilialen, Wirtshäusern, lokalen Geschäften etc. verkommen kleinere Gemeinden so zu reinen Wohneinheiten, was zusätzlichen Verkehr mit allen Folgen erzeugt.

Wie alle Banken muss Raiffeisen wohl am Hungertuch nagen. Eine ständig höhere Kontogebühr, die Senkung der Bankenabgabe von SPÖ-ÖVP 2017 und andere Geschenke der Regierungen an den Bankensektor reichen wohl leider nicht aus, genauso wie die Immobilien die Raiffeisen verwaltet und die ständig im Wert steigen.

Raiffeisen macht gerne Werbung damit am alten Genossenschaftsgedanken anzuknüpfen. Doch das komplizierte Konglomerat unter dem Giebelkreuz aus verschiedenen Landesbanken und Bezirksbanken, der Raiffeisenbank International (RBI) und vielen andere Firmenkonstrukten, hat mit den Ideen des liberalen Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen aus dem 19. Jahrhundert so viel zu tun wie die heutige SPÖ mit den Ideen Karl Marx und Friedrich Engels. Die „gemeinnützigen” Aktionen der heutigen Raiffeisenbank beschränkt sich auf PR-Aktionen wie gratis Gulasch und Kuchen am Weltspartag.

Man könnte natürlich aufhören den privaten Bankensystem zu vertrauen und eine staatliche Bank im Volkseigentum schaffen, die wirklich ihre eigentlichen Aufgaben erfüllt, damit die arbeitende Bevölkerung ihr Geld abheben und sparen kann – statt normale Bankkunden zuzumüllen mit Werbung für Aktienpakete, Investmentfonds und Zusatzversicherungen, oder Gebühren dafür zu verlangen ihnen das eigene Geld zu geben. Dazu müssen wir aber erst die Hegemonie der Stiefellecker des „freien Marktes” brechen.

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