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Für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch

  • Samstag, 18. September 2021 @ 06:53
Wahlen
"Pro Choice Austria - Plattform für freien Schwangerschaftsabbruch" hat die zur Landtagswahl 2021 antretenden Parteien Fragen bezüglich Schwangerschaftsabbruch, Zugang in öffentlichen Spitälern, zur Kostenübernahme und Sexualerziehung gestellt. Für die KPÖ hat die Linzer Gemeinderätin, Gerlinde Grünn, die Fragen beantwortet:

1. Landeskrankenhäuser:
Von den 9 Krankenhausstandorten der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) bietet derzeit lediglich das Kepler Universitätsklinikum auf seiner Website Schwangerschaftsabbrüche an. Ist dies Ihrer Meinung nach ausreichend?

Nein, die chronische Unterversorgung für Schwangerschaftsabbrüche ist in OÖ seit Jahrzehnten ungelöst. Grund dafür ist die ablehnende Haltung des schwarz regierten Landes, das keine Schwangerschaftsabbrüche in den landeseigenen Einrichtungen will. Die Sonderstellung in Linz ist lediglich deswegen gegeben, da bis zur Eingliederung des AKHs Linz in die Gesundheitsholding, die Stadt in ihrem eigenen Krankenhaus eine Fristenlösungsambulanz betrieb. Ob diese wichtige Einrichtung die Eingliederung in die Gesundheitsholding überdauert ist offen. Es gibt kein Vetorecht der Stadt in Fragen der Fristenlösungsambulanz mehr.

2. Haltung von Ärzt*innen:
Sollten alle Ärzt*innen in den gynäkologischen Fachabteilungen der OÖ-Landeskrankenhäuser grundsätzlich bereit sein, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen? Wie würden Sie dies sicherstellen?

Frauen haben ein Recht auf einen von gut ausgebildeten Fachkräften durchgeführte Schwangerschaftsabbruch. Wichtiger als dass alle ÄrztInnen bereit sind einen Abbruch vorzunehmen, ist die gute Ausbildung und positive Haltung zu prochoice. Die gynäkologischen Fachabteilungen sollten daher verpflichtet werden einen entsprechenden Pool an ÄrztInnen aufzubauen und zu fördern.

3. Versorgung am Land:
Viele ungewollt Schwangere auf dem Land können in Wohnortnähe keinen Abbruch durchführen lassen. Niedergelassene Ärzt*innen könnten seit 2020 einen medikamentösen Abbruch mittels Mifegyne anbieten, tun dies jedoch kaum. Wie wollen Sie den Zugang zum Abbruch in ländlichen Regionen erleichtern?

Informationskampagnen und Enttabuisierung wären dringend nötig, angesichts des politischen Kräfteverhältnisses ist damit aber nicht zu rechnen. Umso wichtiger sind Angebote in den großen Zentren um Frauen einen Zugang zum medikamentösen oder chirurgischen Schwangerschaftsabbruch in anonymer Umgebung zu ermöglichen.

4. Kosten:
Die hohen Kosten für einen Abbruch sind eine enorme Belastung für ungewollt Schwangere. Welche finanzielle Unterstützung wollen Sie ungewollt Schwangeren in finanzieller Notlage zur Verfügung stellen?

Die KPÖ tritt für Schwangerschaftsabbruch auf Krankenschein ein.

5. Sexualerziehung:
Moderne Sexualerziehung ist eine wesentliche Grundlage für eine selbstbestimmte Sexualität. Wie wollen Sie das öffentliche Beratungsangebot, zeitgemäße Schulbildung und die öffentliche Aufklärung über Verhütung, reproduktive Rechte, sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten unterstützen und weiterentwickeln?

Langfristige und höhere finanzielle Förderungen von Einrichtungen und NGOs, die sich dieses Themas progressiv also im Sinne einer selbstbestimmten Sexualität annehmen. Abgabe von kostenlosen Verhütungsmitteln und Hygieneprodukten durch Einrichtungen des Landes.

Pro Choice Austria zur OÖ-Wahl 2021: https://www.prochoiceaustria.at/obero...ch-waehlt/

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