Wer mit der Bahn statt mit dem Auto von Wels nach Linz zur Arbeit pendelt, vermeidet pro Jahr rund 2.600 Kilogramm CO2, weist der VCÖ auf den großen Klimaschutzbeitrag der Bahnpendler hin. Das Potenzial für mehr Bahnverkehr ist in Oberösterreich groß. Neben Anreize für Betriebe zur Durchführung von betrieblichem Mobilitätsmanagement braucht es den Ausbau des Bahnnetzes häufige Zugverbindungen, betont der VCÖ.

"Oberösterreichs Bahnpendlerinnen und Bahnpendler leisten einen wichtigen und großen Beitrag zum Klimaschutz", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Der VCÖ hat die Klimabilanz einiger Strecken erhoben. Ein Pendler, der mit der Bahn statt dem Auto von Kirchdorf/Krems nach Linz fährt, vermeidet nicht nur Staus, sondern auch rund 4.100 Kilogramm Treibhausgase pro Jahr. Auf der Strecke Vöcklabruck - Wels vermeidet ein Bahnpendler rund 3.700 Kilogramm CO2.

Um mehr Pendlerinnen und Pendlern den Umstieg auf die Bahn zu ermöglichen, sind neben dem Ausbau des Bahnnetzes auch häufigere Bahnverbindungen nötig. "Das Angebot ist den geänderten, flexibleren Arbeitszeiten anzupassen. Auch hat die Teilzeitarbeit in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Es braucht daher auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten häufigere Verbindungen", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Auch die Verbesserung der Erreichbarkeit von Bahnhöfen mit dem Fahrrad sowie ausreichend sichere und wettergeschützte Radabstellplätze sind wesentlich, um die Zahl der Bahnpendler zu erhöhen. Viele wohnen in Radfahrdistanz zu Bahnhöfen. Bei guten Radverbindungen zum Bahnhof ist Bike & Ride eine kostengünstige und schnelle Alternative zum Auto, betont der VCÖ.

Auf die Verkehrsmittelwahl der Beschäftigten haben die Firmen starken Einfluss. Durch betriebliches Mobilitätsmanagement gelingt es Unternehmen, die Mobilität ihrer Beschäftigten klimafreundlicher zu machen. So können Betriebe ihren Beschäftigten ein Öffi-Jobticket zur Verfügung stellen. Derzeitige Regelungen im Steuersystem behindern aber Firmen, wenn sie weitere Anreize geben möchten. Der VCÖ sieht die Bundesregierung gefordert, betriebliche Incentives für umweltfreundliche Mobilität steuerlich zu entlasten.

In Summe wurden im Vorjahr in Österreich rund 12,5 Milliarden Kilometer mit der Bahn gefahren und damit haben die Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer nicht nur viele Staus sondern auch rund 1,9 Millionen Tonnen CO2 vermieden, informiert der VCÖ. Seit dem Jahr 2013 sind die Österreicherinnen und Österreicher die fleißigsten Bahnfahrer in der EU.

VCÖ: Oberösterreichs Bahnpendler leisten großen Beitrag zum Klimaschutz (CO2-Vermeidung pro Jahr je Pendler, der mit Bahn statt Auto fährt, bei 225 Arbeitstagen)
Kirchdorf / Krems - Linz: 4.100 kg CO2
Vöcklabruck - Wels: 3.700 kg CO2
Wels - Linz : 2.600 kg CO2
Perg - Linz: 2.500 kg CO2
Eferding - Wels: 1.600 kg CO2
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2017