Willkommen bei KPÖ Oberösterreich 

Ja zur neuen Linzer Radbrücke

  • Donnerstag, 24. November 2016 @ 09:59
Verkehr Die Radlobby OÖ begrüßt die Errichtung einer neuen Fußgänger- und Radfahrerbrücke zwischen Brucknerhaus und Urfahrmarktgelände. Die neue Brücke darf aber nicht die dringend erforderlichen Verbesserungsmaßnahmen bei der Nibelungenbrücke (Verbreiterung und Verbesserung der Anschlüsse) ersetzen. Die neue Radbrücke zwischen Jahrmarktgelände und Brucknerhaus kann nicht der Ersatz sondern nur die Ergänzung der bestehenden bzw. geplanten anderen Donauquerungen sein.

Die Nibelungenbrücke ist für den Rad- und Fußgängerverkehr die zentrale und wichtigste Verbindung zwischen Innenstadt/Landstraße, Bereich Brückenkopf-Nord, Urfahr Hauptstraße und Alt-Urfahr. Sie stellt auch die wichtigste Route für Fahrrad-PendlerInnen aus Richtung Puchenau und vom Mühlkreisbahnhof in die Innenstadt und retour dar. Der Radverkehr ist genauso wie der Fußgängerverkehr sehr umwegempfindlich und kann nicht einfach um rund 500 Meter verschoben werden.

Ein Gedankenspiel: Mit der gleichen Argumentation könnte der gesamte Autoverkehr von der geplanten "Neuen Eisenbahnbrücke" auf die 4 zusätzlich geplanten, neuen Autospuren nur 350 m weiter im Bereich der VOEST-Brücke (neue "Bypass-Brücken") verschoben werden. Das wäre beim nicht so umwegempfindlichen Autoverkehr geradezu naheliegend, wurde aber nicht einmal angedacht oder geprüft.

Lukas Beurle, Stv. Vorsitzender der Radlobby OÖ, betont: "Für den Radverkehr wäre es geradezu absurd, wenn man in den nächsten Jahren auf der "Neuen Eisenbahnbrücke", auf der VOEST-Brücke und nun auf einer neuen Radbrücke neue oder sicherere Donauquerungen errichten würde und auf der eigentlich wichtigsten Brücke für den Radverkehr im gesamten Zentralraum OÖ/Linz - der Nibelungenbrücke - würde gar nichts passieren!"

Grundsätzlich sind die geschätzten 9 Millionen Euro für die neue Donauquerung nämlich sehr viel Geld: Das 30-fache des jetzigen Linzer Radbudgets. So viel Geld auszugeben, kann primär als positives Signal verstanden werden, dass der Radverkehr überdurchschnittlich gefördert wird - etwa weil man erkannt hat, dass eine Steigerung wesentlich zur Lösung des Verkehrschaos beitragen kann. Ein solches Signal darf aber in keinem Fall dazu führen, dass andere dringende Projekte wie die Nibelungenbrücke einfach abgesagt werden.

Die Radlobby ist absolut nicht der Meinung, dass die Gefahrenstellen an den Anschlüssen der Nibelungenbrücke nicht lösbar sind. Wir haben proaktiv in den letzten Jahren zahlreiche Vorschläge gemacht und sie mehrmals kommuniziert. Seitens der Politik kamen jedoch stets die gleichen ablehnenden Reaktionen - wirkliche Prüfungen wurden nie durchgeführt. In diesem Zusammenhang sollten Politik und Verwaltung über ihren eigenen Schatten springen und auch für die Nibelungenbrücke externe, unabhängige Radverkehrsexperten einbinden, die mögliche Verbesserungsmaßnahmen prüfen und bewerten.

Dies wäre die billigste, weil auch angemessenste Maßnahme in diesem
Zusammenhang: Es ist offensichtlich erklärungsbedürftig, wenn die bereits bestehende, wichtigste Donauquerung, die Nibelungenbrücke, für den Radverkehr nicht unmittelbar sicherer gemacht wird, sondern stattdessen auf eine extra mit viel Geld zu errichtende, neue Donauradbrücke verwiesen wird, die wohl frühestens 2020 fertiggestellt werden würde.

Michael Schrank, Stv. Vorsitzender der Radlobby OÖ, fasst zusammen:
"Die Radlobby begrüßt ausdrücklich die Wiederaufnahme der Idee einer neuen Fußgänger- und Radbrücke. Diese neuen zusätzliche Donauquerung wird jedoch die bereits bestehende Nibelungenbrücke für den Rad- und Fußgängerverkehr nicht ersetzen. Sicherheit und Komfort für den Radverkehr auf der Nibelungenbrücke müssen dringend unmittelbar verbessert werden - und solche Verbesserungsmaßnahmen wären bei entsprechendem Willen der Politik auch möglich."

Quelle und Info: ooe.radlobbby.at

Themen