Resolution Atomenergie
- Samstag, 1. Januar 2005 @ 16:02

Während die ÖVP nämlich hierzulande Temelin zum Horrorszenario hochstilisiert, macht sie im EU-Parlament dem Ausbau der Atomenergie auf EU-Ebene die Mauer. Gleichzeitig wird von der offiziellen österreichischen Politik in Bund und Land durch eine Verbindung mit der Forderung nach Außerkraftsetzung der Benes-Dekrete das gutnachbarliche Klima mit Tschechien vorsätzlich vergiftet. In geradezu imperialistischer Manier wird schließlich ein Junktim über den Betrieb des AKW Temelin mit dem angestrebten EU-Beitritt Tschechiens hergestellt.
Die Inbetriebnahme Temelins ist nur durch die Atompolitik der EU ermöglicht worden EU-Erweiterungskommissär Günther Verheugen (Deutschland) erklärte unmißverständlich, das Kraftwerk Temelin sei im Zuge der EU-Beitrittsbestrebungen Tschechiens „nicht wegzuverhandeln“. Für die EU ist laut Euratom-Vertrag die Energiegewinnung nationale Angelegenheit. Frankreich, Deutschland und Großbritannien als große Atomkraftbetreiber haben klarerweise kein wie auch immer geartetes Interesse daran, durch EU-weite Regelungen die Profitinteressen der Atomkonzerne einzuschränken. Genau dies aber würden EU-Auflagen für Temelin bedeuten.
Die 21. Landeskonferenz der KPÖ-Oberösterreich tritt für den generellen Ausstieg aus der spätestens seit der Tschernobyl-Katastrophe riskanten Atomenergiegewinnung ein und lehnt daher auch das AKW Temelin ab. In diesem Sinne muß Österreich in den EU-Gremien für eine grundsätzliche Absage an die Atomstromgewinnung eintreten. Strikt abgelehnt wird von der KPÖ die antitschechische Kampagne durch Verbindung der Kritik an Temelin mit Benes-Dekreten und EU-Beitritt Tschechiens.
Resolution der 21. Landeskonferenz der KPÖ am 21. April 2001