Der zuletzt sichtbar gewordene Personalmangel an den Schulen ist für die Initiatoren:innen des österreichweiten Aktionstags nur die Spitze des Eisbergs. Ein breites, überparteiliches Bündnis verschiedenster Organisationen ruft deshalb zu einem Aktionstag Bildung am 15. Juni um 17:00 am Martin-Luther-Platz in Linz auf. Lehrer-, Direktoren-, Schüler- und Elternvertreter wollen dort notwendige Verbesserungen im Bildungsbereich aufzeigen.


Zu viele Themen sind in den letzten Jahrzehnten einfach ausgeblendet worden:
• Ungerechtigkeiten beim Zugang zur Bildung (Stichwort: Bildung ist nach wie vor vererbt),
• Ausschluss und Benachteiligung verschiedener Gruppen (etwa bei Schüler:innen mit
Beeinträchtigungen oder wenn zu Hause nicht Deutsch als Muttersprache gesprochen wird),
• überbordende Bürokratisierung (Lehrer:innen müssen einen Großteil ihrer Arbeitszeit für
Anträge, Berichte, Evaluierungen und Testungen aufwenden, wodurch immer weniger Zeit
für Kernaufgaben wie Unterrichten und individuelle Betreuung und Förderung der
Schüler:innen bleibt)
• deutlich sichtbares Missmanagement im Personalbereich sowie
• schlechter werdende Arbeits- und Lernbedingungen in vielen Bereichen.

„Wir sind davon überzeugt, dass unser Bildungssystem von Grund auf neu gestaltet werden muss. Dazu braucht es einen offenen, transparenten Dialog mit allen Betroffenen. Ziel muss eine humane, demokratische Schule sein, in der alle willkommen sind und niemand ausgeschlossen wird.“, sagt Wilfried Prammer, Lehrender an der Pädagogischen Hochschule OÖ, der in Oberösterreich als Hauptorganisator hinter dem Aktionstag steht.
Zentrale Forderung ist eine gemeinsame, inklusive Schule für alle Kinder und Jugendlichen von der ersten bis zur achten Schulstufe. Die 2-Klassen-Bildung zwischen Gymnasium und Mittelschule muss endlich der Vergangenheit angehören.
Für Renate Brunnbauer vom Zentralausschuss der Pflichtschullehrergewerkschaft steht fest: „Die Belastungen für Lehrerinnen und Lehrer müssen verringert werden. Wir wollen Kinder unterrichten, nicht verwalten.“

Der Aktionstag soll für die Initiative erst der Anfang einer Protestwelle sein.

Weiter Infos: https://aktion-bildung.at