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ÖVP in politischer Geiselhaft von Rechtsextremen

  • Mittwoch, 20. Juli 2022 @ 11:05
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„Die FPÖ beweist täglich aufs Neue, dass sie hoffnungslos mit dem Rechtsextremismus verfilzt ist. Daher ist es auch nicht überraschend, dass sie rechtsextremen Gruppierungen die Mauer macht“, stellt KPÖ-Landessprecher Michael Schmida zum Burschentag des Österreichischen Pennälerringes (ÖPR) vom 16. bis 18. September 2022 in Wels unter der Schirmherrschaft von FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl fest.


Eine Schande sondergleichen ist es hingegen für die ÖVP, die als eine der drei Gründerparteien der 2. Republik eigentlich einem antifaschistischen Verfassungsauftrag verpflichtet wäre, dass sie die Förderung dieses Burschentages durch die Stadt Wels mit einer Subvention von 5.000 Euro (und möglicherweise kostenloser Bereitstellung der Stadthalle für den „Festkommers“) mitträgt. Dass die Burschenschaft Gothia Wels ganz bewusst ihre 100-Jahr-Feier in den Zusammenhang mit der 800-Jahr-Feier der Stadt Wels stellt, bedeutet zudem auch einen gewaltigen Imageschaden für die Stadt Wels.

„Ähnlich wie auf Landesebene zeigt sich in Wels, dass sich die ÖVP in die politische Geiselhaft der FPÖ begeben hat“ konstatiert KPÖ-Landessprecher Michael Schmida. Etwa wenn von der Landesregierung der Landesdelegierten-Convent (LDC) – die oberösterreichische Dachorganisation von 15 deutschnationalen Mittelschülerverbindungen – von 2006 bis 2020 mit einer Million Euro – gefördert wurde.

Die dem ÖPR angehörenden oberösterreichischen Mittelschülerverbindungen – völkische Männerbünde, welche die österreichische Nation ablehnen – wie Gothia Wels, Germania Ried, Donauhort Aschach, Eysn zu Steyr oder Quercus-Markomannia Linz sind in den letzten Jahren laufend durch einschlägige neonazistische Aktivitäten aufgefallen, wie von der Welser Initiative gegen Faschismus dokumentiert wird. Somit ein klarer Grund, solche Gruppen von öffentlicher Unterstützung wie Förderungen, Bürgermeisterempfang oder Ehrenschutz auszuschließen.

Der burschenschaftliche Rummel mit aus der Zeit gefallenen absurden Männlichkeitsritualen in Wels ist demnach eine offene Verhöhnung der Opfer des Nazi-Regimes und des antifaschistischen Widerstandes mit Verdacht auf NS-Wiederbetätigung. Dass der ÖPR seinen deutschnationalen Rummel unter anderem mit einem Totengedenken in der Welser Sigmarkapelle – bekannt als Wallfahrtsort für Rechtsextreme – begehen und mit „Speis und Trank der traditionellen deutschen Küche“ beschließen will, zeigt wes Geistes Kind die Burschenschaften nach wie vor sind.

Die KPÖ lehnt daher jede Unterstützung der öffentlichen Hand für diesen Burschentag im Speziellen und die Burschenschaften allgemein entschieden ab und fordert insbesondere die ÖVP in Stadt und Land auf, sich von dem burschenschaftlichen Rummel klar abzugrenzen.

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