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ÖVP-Politiker und Wirtschaftsvertreter machen FPÖ-Deutschnationalismus salonfähig

  • Montag, 14. Januar 2019 @ 09:48
News Es ist zwar ehrenwert, wenn Uni-Rektor Meinhard Lukas die Verwendung der Passage „so bleiben wir doch treu“ aus dem Treuelied der Waffen-SS in einer Werbung des Absolventenklubs der Johannes-Kepler-Universität verurteilt und Konsequenzen für Kepler Society-Geschäftsführer Johannes Pracher ankündigt; „Doch wenn Lukas seine Aussage, „eine antifaschistische Gesinnung ist Teil der DNA der JKU“ ernst nimmt darf er auch nicht den Ehrenschutz für den umstrittenen Burschenbundball am 2. Februar 2019 im Linzer Vereinshaus übernehmen“ fordert KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner.


Ebenso fordert die KPÖ Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und den Geschäftsführer der Fachhochschule OÖ, Gerald Reisinger, dringend auf, ihren Ehrenschutz für den Burschenbundball zurückzuziehen, nicht an dieser festlichen Inszenierung des Deutschnationalismus teilzunehmen und auch keine Vertretungen zu entsenden.

„Es ist zudem beschämend, dass sich führende ÖVP-Politiker und Wirtschaftsvertreter durch ihre Vertretung im Ehrenkomitee des diesjährigen Burschenbundballs in politische Geiselhaft von Burschenschaften und der FPÖ als „Partei der Einzelfälle“ begeben und damit deren heillose Verfilzung mit dem alten und neuen Rechtsextremismus salonfähig machen“ kritisiert Furtlehner weiters: Das sind etwa Ex-Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer, Oberbank-Chef Franz Gasselsberger, ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer, Ex-LHStv. Franz Hiesl, Ex-WKO-Chef Christoph Leitl, GWG-Direktor Wolfgang Pfeil, Wirtschaftskammer-Direktor Hermann Pühringer, OÖ Versicherung-Direktor Josef Stockinger, Ex-LHStv. Michael Strugl, Ex-Wirtschaftskammer-Präsident Rudolf Trauner oder Landesamtsdirektor Erich Watzl.

Ebenso kritisiert die KPÖ die Unterstützung des deutschnationalen Rummels durch das Sponsoring namhafter Unternehmen: „Dass Teil- und Nebenorganisationen und Politiker der FPÖ sowie FPÖ-nahe Firmen, Steuerberater oder Rechtsanwälte den Burschenbundball sponsern ist angesichts der Verfilzung zwischen Burschenschaften und FPÖ nicht verwunderlich. Anders ist das allerdings bei renommierten Unternehmen“ meint Furtlehner. So unterstützen 2019 laut Sponsorenheft Energie AG, Oberbank, OÖ Wohnbau und Wohnbau2000 den Burschenbundball. In früheren Jahren sponserten zudem auch gwb, Hypo OÖ, OÖ Versicherung und Raiffeisen Landesbank diesen Ball. Die KPÖ fordert daher diese Firmen auf, im Interesse der politischen Hygiene künftig kein Sponsoring des deutschnationalen Burschenbundballs mehr zu leisten.

Die KPÖ unterstützt auch 2019 die Proteste gegen den Burschenbundball und ruft zur Teilnahme an der Demonstration des überparteilichen antifaschistischen Bündnisses „Linz gegen rechts“ unter dem Motto „Champagner für euch, 12-Stunden-Tag für uns?! – Nein zu Schwarz-Blau! Nein zum Burschenbundball!“ auf (Samstag, 2. Februar 2019, 16:30 Uhr, Linz, Pfarrplatz). Die KPÖ hat den historischen und politischen Hintergrund des Burschenbundballs in der bereits 2014 erstmals aufgelegten Dokumentation „Wenn Burschen tanzen“ dokumentiert. Die Broschüre kann als Printversion oder PDF unter ooe@kpoe.at bestellt werden.


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