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Tempo 140: Populismus auf Kosten von Verkehrssicherheit und Umweltschutz

  • Donnerstag, 26. Juli 2018 @ 11:18
News Als Ausdruck verkehrspolitischer Unvernunft bezeichnet KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner die von Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) durchgesetzten Teststrecken für 140 km/h auf der A1 zwischen Haid und Sattledt sowie zwischen Melk und Öd ab 1. August 2018: „Damit wird nur ein Tor für noch mehr Raserei auf den Autobahnen aufgemacht und wider alle Bedenken in punkto Verkehrssicherheit und Umweltschutz populistische Stammtischgelüste befriedigt“, kritisiert Furtlehner.

Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bedeutet die Hinaufsetzung des Limits von 130 auf 140 km/h einen Anstieg um 16,4 Prozent bei Stickoxiden (NOx) und um 18,6 Prozent bei Feinstaub (PM10). Für jedermann klar ist, nachdem bereits jetzt viele Autofahrer_innen deutlich schneller als die erlaubten 130 km/h plus 10 km/h Toleranzgrenze fahren, dass eine Hinaufsetzung des Limits zu einem noch schnelleren Fahren verleitet. Der von Hofer & Konsorten angeführte Zeitgewinn von nicht einmal einer Minute im 32 km langen Testbereich Haid-Sattledt ist hingegen marginal.

Während der oö Landesrechnungshof im Bericht zur Luftgüte Maßnahmen fordert, dass der „Luft 100er“ auf der A1 wirklich eingehalten wird setzt der Verkehrsminister auf das Gegenteil, obwohl die Autobahnen durch den wachsenden Verkehr und insbesondere den Transitverkehr ohnehin immer mehr verstopft sind und Unfälle infolge überhöhter Geschwindigkeit zunehmen, wie zuletzt die sechsstündige Sperre der A1 deutlich gemacht hat. Unverständlich ist auch, dass auf der Teststrecke keine verstärkten Kontrollen durchgeführt werden.

Die KPÖ sieht sich in ihrer Ablehnung von Hofers Tempo 140 durch die Warnungen des VCÖ bestätigt. Ein höheres Tempo bedeutet längere Anhaltewege, Zunahme von Unfallrisiko und Unfallschwere, mehr Spritverbrauch, mehr CO2-Emissionen und ein erhöhter Schadstoffausstoß. Die Einführung von Tempo 140 steht auch im Widerspruch zum Ziel die CO2-Emissionen des Verkehrs, um ein Drittel zu reduzieren, Zu Recht weist der VCÖ auch darauf hin, dass die A1 bei Haid der Autobahnabschnitt mit den meisten LKW ist. 2017 fuhren hier rund fünf Millionen Lastwagen, mehr als doppelt so viele wie über den Brenner.

Hofer sollte sich in punkto Verkehrssicherheit ein Beispiel an den USA nehmen, wo Tempolimits zwischen 70 und 80 Meilen pro Stunde auf den Autobahnen üblich sind und anders als hierzulande auch durchwegs strikt eingehalten werden, weil Überschreitungen mit hohen Strafen geahndet werden: „Das will die FPÖ, die in anderen Themen gerne auf die USA als Vorbild verweist, freilich nicht gerne hören, hat doch für sie die Bedienung populistischer Stimmungen wie die möglichst unbegrenzte Raserei bei ihrem Wählerpotenzial Vorrang“, so Furtlehner.

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