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Mauthausen: Buh-Rufe für Kanzler und LH

  • Sonntag, 6. Mai 2018 @ 14:00
Geschichte Über 10.000 Menschen aus dem In- und Ausland, darunter auch Überlebende des ehemaligen Konzentrationslagers, nahmen am 6. Mai 2018 an der traditionellen Befreiungsfeier in der Gedenkstätte Mauthausen anlässlich des 73. Jahrestages der Befreiung des KZ teil, welche diesmal unter dem Motto „Flucht und Heimat“ stand.


Bei dieser größten internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier wurde der im KZ Mauthausen und seinen 49 Nebenlagern über 200.000 inhaftierten Menschen gedacht, von denen mindestens 90.000 ums Leben kamen, ehe das Lager Mauthausen am 5. Mai 1945 durch Einheiten der US-Army wenige Tage vor dem Ende des 2. Weltkrieges und der Terrorherrschaft des NS-Regimes befreit wurde.

So wie schon im Vorjahr gab es auch heuer wieder einen Einzug von der Lagerstraße an dem sich vor allem die Jugendorganisationen, aber Delegationen aus Italien und anderen Ländern beteiligten auf den Appellplatz, wo dann die eigentliche Kundgebung stattfand.

Bei der Begrüßung von Spitzenpolitikern gab es kräftige Buh-Rufe für Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landeshauptmann Thomas Stelzer (beide ÖVP), offensichtlich deren Koalition mit der rechtsextremen FPÖ auf Bundes- und Landesebene geschuldet. Bekanntlich hatte die FPÖ auf die Bekräftigung eines Beschlusses der Widerstandskämpfer aus den 1960er Jahren keine Politiker der FPÖ zur Befreiungsfeier einzuladen recht mimosenhaft reagiert.

Als Affront verstanden werden musste, dass bei der Begrüßung der „demokratischen Parteien“ zwar die nicht mehr im Nationalrat vertretenen Grünen erwähnt wurden, nicht aber die KPÖ als Gründerpartei der 2. Republik und als Partei die im Verhältnis die größten Opfer im Widerstand gegen das NS-Regime gebracht hatte. Anschließend wurden zu Beginn der Kundgebung der Schwur der Mauthausen-Überlebenden in mehr als 20 Sprachen bekräftigt.

Anschließend legten in alphabetischer Reihenfolge die ausländischen sowie die österreichischen Delegationen Kränze nieder. Für die KPÖ legten KPÖ-Wirtschaftssprecher Michael Graber und die Linzer KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn einen Kranz beim Sarkophag am Appellplatz nieder.

Auch heuer fand bei der im Jahre 2001 auf Initiative von KZ-Verband und KPÖ-Oberösterreich an der Klagemauer angebrachten Gedenktafel für die am 28. April 1945 bei der letzten Vergasungsaktion im KZ Mauthausen auf ausdrücklichen Befehl von Nazi-Gauleiter Eigruber ermordeten 42 Antifaschisten wieder eine Kranzniederlegung und Gedenkkundgebung statt. Für die KPÖ würdigte dabei Landessprecher Leo Furtlehner das Vermächtnis des antifaschistischen Widerstandes und verwies auf bedenkliche aktuelle politische Entwicklungen.

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