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Tun wir uns zusammen!

  • Dienstag, 1. Mai 2018 @ 14:00
Global Rede von Teresa Griesebner und Elena Richtsfeld (Junge Grüne) beim Auftakt von Mayday2018 am Linzer Schillerplatz am 1. Mai 2018.

Liebe Freundinnen und Freunde, wir freuen uns, dass wir heute mit euch allen gemeinsam den ersten Mai, den Tag der Arbeit, feiern können. Der erste Mai ist seit über 100 Jahren ein Tag der Solidarität zwischen Arbeitenden und Ausgebeuteten aller Länder. Also ein Tag unserer Solidarität.

Und gerade jetzt, gerade heute, braucht´s diese Solidarität: Denn die schwarz-blaue Regierung macht Politik für Reiche und Unternehmen und gegen die Mehrheit der Menschen in Österreich.

Woran merkt man das? Was machen Kurz und Strache?
- Kurz und Strache führen einen ausbeuterischen 12-Stunden Tag ein.
- Kurz und Strache schaffen die Notstandshilfe für Arbeitslose ab und wollen ihnen auch noch ihr letztes Erspartes wegnehmen.
- Kurz und Strache zerstören die Unfallversicherung AUVA: Sie verschlechtern damit unsere medizinischen Versorgung bei Unfällen, wenn wir nicht gerade zufällig reich genug sind, dass wir uns eine Privatversicherung leisten können.
- Kurz und Strache wollen geflüchteten Menschen noch ihre letzten Rechte und ihre Menschenwürde nehmen.
- Kurz und Strache führen sündteure Studiengebühren ein und kürzen bei unserer Bildung.
- Kurz und Strache wollen Frauen zurück an den Herd schicken: Sie schließen Frauenberatungsstellen und führen Gebühren für den Nachmittagskindergarten ein.

Und im selben Atemzug verschleudern sie Milliarden von Euro an Steuerprivilegien und Geschenke für Reiche und Unternehmen. Für die, die sowieso schon alles und noch mehr haben.

Aber müssten sich nicht eigentlich viele Menschen dagegen wehren? Gegen diese abgehobene und menschenfeindliche Politik, die nur den Reichen was bringt. Gegen eine Politik, die versucht, uns mit allen Mitteln klein zu halten und ihnen das Leben schwer macht. Müssten sich nicht so verdammt viele Leute dagegen wehren?

Ja, sicher. Aber die schwarz-blaue Regierung ist nicht blöd. Sie weiß, dass sie ihre abgehobene und brutale Politik nur durchsetzen kann, wenn sie uns spaltet. Sie spielt uns gegeneinander aus: Arbeitslose gegen Berufstätige. Junge gegen Alt. Minderheiten gegen den Rest. Zuerst trifft es die, die sich am wenigsten wehren können. Dann Schritt für Schritt uns alle.

Aber lassen wir Schwarz-Blau das durchgehen? Nein. Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen. Unsere Antwort ist Solidarität! Wir alle, die heute da sind, müssen solidarisch miteinander stehen. Wir dürfen nicht zuschauen, wie Stück für Stück unsere Rechte beschnitten und verschiedene Gruppen benachteiligt, ausgegrenzt und eingeschränkt werden.
- Wir sind solidarisch mit der unterbezahlten Kassiererin bei LIDL, die keine gute Interessenvertretung hat.
- Wir sind solidarisch mit dem Mitarbeiter einer gemeinnützigen Organisation, der wegen Budgetkürzungen entlassen wird.
- Wir sind solidarisch mit der alten Frau, die sich mit der kargen Mindestpension gerade mal so über Wasser halten kann.
- Wir sind solidarisch mit der 24-Stunden-Pflegekraft aus Osteuropa, die unter prekären Verhältnissen und mit einem Hungerlohn harte Pflegearbeit leisten muss.
- Wir sind solidarisch mit dem Schichtarbeiter am Hochofen, der schon mit 35 unter gesundheitlichen Problemen leidet.
- Wir sind solidarisch mit der Arbeitslosen, die nach dem 100. Bewerbungsschreiben wirklich keine Kraft mehr hat, nochmal zu versuchen mit allen Mitteln sich selbst zu verkaufen.
- Wir sind solidarisch mit der hart-arbeitenden Alleinerzieherin, die einfach niemanden hat, zu dem sie am Nachmittag ihre Kinder schicken kann.

Wir sind solidarisch. Und wir alle sitzen im selben Boot. Strache und Kurz hätten vielleicht gerne, dass wir neidisch aufeinander sind, die Ellenbogen ausfahren und schauen, dass es allen anderen mindestens genauso dreckig geht, wie uns selbst. Aber wir spielen da nicht mit.

Wir wollen, dass es uns allen besser geht. Schülerinnen, Arbeitslosen, Studierenden, Migrantinnen, Arbeitenden, Alleinerzieherinnen, Beeinträchtigten, Vätern in Karenz. Allen. Und deshalb sind wir heute da!
- Wir wollen eine Welt und eine Wirtschaftsordnung, die sich an unseren Bedürfnissen orientiert und nicht an den Profiten der Unternehmen.
- Wir wollen nicht 12 Stunden am Tag hackeln und keine unbezahlten Überstunden machen!
- Wir wollen eine Arbeitszeitverkürzung!
- Wir wollen gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit!
- Wir wollen einen gerechten Mindestlohn für alle!

Und heute, hier, auf dieser Demo zum 1. Mai sehen wir, dass nicht nur wir das wollen:
- Dass es viele Menschen gibt, die für eine offene, eine solidarische Gesellschaft kämpfen.
- Dass es viele Menschen gibt, die sehen, dass die rechte Regierung sich gegen uns stellt.
- Dass es viele Menschen gibt, die noch genauso viele Menschen von dieser solidarischen Gesellschaft begeistern können.

Deshalb: Tun wir uns zusammen, lassen wir uns nicht von dieser Regierung gegeneinander ausspielen. Überzeugen wir unsere Freundinnen, unseren Nachbarn, unsere Arbeitskollegin, den Frisör, unserer Familie von einer freien Gesellschaft: Einer freien Gesellschaft, in der wir alle ein gutes Leben haben. Trauen wir uns! Oder um es mit Clara Zetkin zu sagen: „Lassen wir uns nicht schrecken durch die Ungunst äußerer Umstände, haben wir für alle Schwierigkeiten nur eine Antwort: Erst recht!“ Hoch die internationale Solidarität!

Es gilt das gesprochen Wort.


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