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Schloss Aistersheim für Veranstaltungen ungeeignet

  • Donnerstag, 15. Februar 2018 @ 10:28
Antifa Die Festung, in der sich die selbsternannten „Verteidiger Europas“ demnächst verschanzen wollen, bröckelt an allen Ecken und Enden. Das hat der pensionierte Kriminalbeamte Uwe Sailer kürzlich festgestellt, als er das Wasser-schloss Aistersheim nahe Grieskirchen besuchte. Dort soll am 3. März der höchst umstrittene rechtsextreme Kongress stattfinden.

Mit einer Fotodokumentation belegt Sailer zahlreiche gravierende Baumängel am Schloss: undichte Dachteile, stark durchnässtes Mauerwerk, Abbröckeln des Außen-putzes, offensive Zersetzung des Mauerwerks, teilweiser Abbruch des Gesimses, ein tiefer Riss im tragenden Säulenbereich, freiliegende Kabeln im gesamten Areal sowie eine teilweise morsche Holzbrücke, über die der Zugang zum Schloss erfolgt.

Das Bauwerk mache einen „erbärmlichen Eindruck“, sagt Uwe Sailer. Während sei-ner Fotoaufnahmen wurde er von herabbröckelnden Gewölbeteilen getroffen. Teil-weise stelle sich die Frage nach der Statik, so Sailer.

Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) und das OÖ. Netzwerk gegen Rassis-mus und Rechtsextremismus fordern die Gemeinde Aistersheim und die Bezirks-hauptmannschaft Grieskirchen jetzt auf, den Zustand des Schlosses nicht zu ignorie-ren, sondern rasch die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.

„Nach den dokumentierten Fakten handelt es sich bei Schloss Aistersheim um einen Risikobau, der für Veranstaltungen offensichtlich ungeeignet ist“, erinnert MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi an die Verantwortung der zuständigen Behörden. „Wenn der rechtsextreme Kongress dadurch entfällt, werden das nicht nur die Überlebenden des KZ Mauthausen, sondern alle Demokratinnen und Demokraten sehr begrüßen.“

„Die Bevölkerung von Aistersheim hat sich nicht verdient, dass ihr Ort als Treffpunkt von Ewiggestrigen in Verruf gerät“, betont Robert Eiter, Sprecher des Netzwerks ge-gen Rassismus, dem 82 Organisationen angehören. „Schon deshalb sollten Bürger-meister und Bezirkshauptmann alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen!“

Nach den äußerst breiten Protesten gegen den ersten Kongress „Verteidiger Euro-pas“, der im Oktober 2016 in den Linzer Redoutensälen (also den Repräsentations-räumen des Landes Oberösterreich) über die Bühne ging, gelang es den Veranstal-tern trotz einiger Versuche nicht mehr, für die Neuauflage ihres Spektakels öffentli-che Räumlichkeiten zu bekommen. Aus diesem Grund mussten sie letztlich in das baufällige Schloss Aistersheim ausweichen. Es befindet sich in Privatbesitz.




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