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Bedenkliche Reichtumskonzentration bei einer winzigen Minderheit

  • Mittwoch, 5. Juli 2017 @ 09:58
News Einmal mehr bestätigt der jüngste trend-Report der TOP100 der reichsten Österreicher_innen eine perverse Vermögenskonzentration bei einer winzigen Minderheit, konstatiert Leo Furtlehner, oö Landessprecher und Mitglied des Bundesvorstandes der KPÖ. Laut trend-Report (trend 26-27/2016) halten die 100 reichsten Österreicher_innen, davon 40 Milliardär_innen ein Vermögen von 170,63 Mrd. Euro (2016: 143,94), davon alleine die TOP10 einen Reichtum von 84,10 Mrd. Euro (2016: 78,21) und die TOP50 von 149,42 Mrd. Euro (2016: 127,36).

Auch andere Quellen zeigen den wachsenden Reichtum in Österreich. So gab es laut Wealth Report 2016 in Österreich bereits 110.700 Dollar-Millionär_innen, davon 2.250 mit einem Vermögen von mehr als zehn Millionen, 790 mit mehr als 30 Millionen und 91 mit mehr als hundert Millionen Dollar. Laut DACH-Report (Valluga, Liechtenstein) gab es 2013 in Österreich 83.200 Millionär_innen mit einem Gesamtvermögen von 262 Milliarden Euro. Würden diese Millionenvermögen mit zwei Prozent Vermögenssteuer belegt brächte das 5,2 Mrd. Euro für den Staat.

Laut Reichtumsticker der oö Arbeiterkammer wächst das Vermögen der reichsten zehn Prozent der Bevölkerung in Österreich fast dreimal so schnell wie der Besitz der restlichen 90 Prozent und besitzen 380.000 Haushalte mit geschätzt mehr als 1 Billion Euro mehr als zwei Drittel des Gesamtvermögens (Stand 2016). Sie werden pro Stunde um rund 3,45 Millionen Euro reicher. Hingegen besitzt die 90-prozentige Bevölkerungsmehrheit (rund 3,4 Millionen Haushalte) zusammen weniger als ein Drittel des Vermögens (440 Mrd. Euro) und deren Besitz wächst viel langsamer.

„Während die Kapitalvertretungen – etwa Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer und deren politische Sprachrohre, insbesondere NEOS, ÖVP und FPÖ – trotz bester Bilanzen der meisten Unternehmen den Standort Österreich krankjammern und das neoliberale Credo predigen, wir hätten über unsere Verhältnisse gelebt, zeigt die enorme Reichtumskonzentration dass das Geld für eine Umverteilung zugunsten sozialer Gerechtigkeit vorhanden ist, aber nur abgeholt werden muss“, so Furtlehner Eine Vermögenssteuer von nur zwei Prozent würde allein vom Reichtum der TOP100 pro Jahr rund 3,4 Mrd. Euro bringen.

Wenn im jetzt anlaufenden Wahlkampf wie etwa von ÖVP-Chef Sebastian Kurz von Steuersenkungen die Rede ist, kann nur eine Entlastung der Lohnabhängigen – etwa bei der Lohnsteuer und Mehrwertsteuer die zum überwiegenden Teil von den Unselbständigen aufgebracht wird – die Rede sein. Hingegen ist eine Gegenfinanzierung durch eine Besteuerung der Millionenvermögen und der großen Erbschaften unerlässlich.

Auffallend in der Liste der TOP100 des trend-Report ist auch, dass ein Großteil der Superreichen ihr Vermögen in Immobilien geparkt haben. Dieser Immobilienboom birgt allerdings nicht nur die Gefahr einer Blase wie sie 2007 in den USA zum Finanzkollaps geführt hat, sondern ist auch maßgeblich für die Entwicklung der Wohnkosten verantwortlich, die seit Jahren Monat für Monat um das doppelte oder sogar noch mehr als die allgemeine Inflationsrate steigen. Auf diese bedenkliche Entwicklung macht die laufende KPÖ-Aktion „Wohnen darf nicht arm machen“ aufmerksam.

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