Willkommen bei KPÖ Oberösterreich 

LH und Uni-Rektor als Lakaien von Burschenschaften und FPÖ

  • Dienstag, 24. Januar 2017 @ 09:43
News Auch heuer ist für Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) und Uni-Rektor Meinhard Lukas die Haltung zum Burschenbundball am 4. Februar 2017 eine Gretchenfrage, wie sie es mit der Abgrenzung vom deutschnationalen Rechtsextremismus halten, meint KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner.

Die KPÖ-Oberösterreich fordert daher Pühringer und Lukas auf, den deutschnationalen Rummel im Linzer Vereinshaus nicht durch ihre Teilnahme aufzuwerten. Ebenso fordert die KPÖ von allen Firmen die in den letzten Jahren den Burschenbundball mit Inseraten unterstützt haben auf, dieses Sponsoring einzustellen und von der Verwaltung des Vereinshauses, den Burschenschaften das Vereinshaus nicht für dieses Ereignis zur Verfügung zu stellen.

Veranstalter und Teilnehmer des Burschenbundballes gehören durchwegs den deutschnationalen Burschenschaften an. Diese Verbindungen sind durch unaufgearbeitete bzw. sogar verleugnete NS-Traditionen und eine fehlende Abgrenzung gegenüber rechtsaußen dem rechtsextremen Milieu zuzurechnen: „Wie sich alle Jahre wieder zeigt, ist der Burschenbundball kein harmloser Faschingsball, sondern eine festliche Inszenierung des Deutschnationalismus und damit eine Verleugnung der österreichischen Nation und ein Affront gegen den antifaschistischen Verfassungsauftrag der 2. Republik“ so Furtlehner.

Offenbar unter dem Druck der Proteste gegen den Burschenschafter-Rummel empfinden es die Sponsoren dieses deutschnationalen Rummels zunehmend als geschäftsschädigend mit ihrem Namen zur Förderung des Burschenbundballes zu stehen, weil seit 2016 auf der Website die fördernden Firmen nicht mehr aufscheinen. Neben einschlägigen FPÖ-Institutionen und FPÖ-nahen Unternehmen waren in den Jahren davor auch mehrheitlich landeseigene Unternehmen (Energie AG, OÖ Versicherung), Banken (Raiffeisen, Hypo, Sparkasse) und Wohnungsgesellschaften (gwb, Wohnbau2000) Sponsoren des Balls.

Der Burschenbundball ist nach dem Wiener Akademikerball, dem vormaligen Korporationsball, eine der größten Veranstaltungen der deutsch-völkischen Männerbünde in Österreich. Diese Veranstaltung ist angesichts des eindeutigen ideologischen Hintergrundes der FPÖ-nahen deutschnationalen Burschenschaften kein „unpolitisches Ereignis“. Die wiederholte Rechtfertigung Pühringers, auf dem Ball selbst sei keinerlei rechtsextremes Gedankengut feststellbar, ist fadenscheinig und blendet den ewiggestrigen Hintergrund der Veranstalter einfach aus.

Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) hat hinreichend dokumentiert, dass die Veranstalter des Balls rechtsextremes Gedankengut vertreten und verbreiten. Das gilt insbesondere für die in Linz führende Burschenschaft Arminia Czernowitz, die auch innerhalb der Burschenschaften dem ausgesprochen rechtsextremen Flügel angehört und die Führung der Linzer FPÖ stellt. Mitglieder der Arminia sind etwa Vizebürgermeister Detlef Wimmer, Stadtrat Markus Hein, Gemeinderat Werner Pfeffer und Bundesrat Michael Raml.

Ebenso wird die FPÖ auch auf Landesebene von Burschenschaftern dominiert. So gehören LHStv. Manfred Haimbuchner und Landesrat Günther Steinkellner der Burschenschaft Alemannia Wien, Landesrat Elmar Podgorschek der Burschenschaft Rieder Germania an: „Der Protest gegen den Burschenbundball ist angesichts der führenden Rolle von Burschenschaftern in der FPÖ daher nach Auffassung der KPÖ auch ein Protest gegen die Bereitschaft von ÖVP und SPÖ Koalitionen mit der FPÖ einzugehen, konkret also gegen die schwarz-blaue Koalition im Land ebenso wie gegen die rot-blaue Koalition in Linz“, so Furtlehner.

Die KPÖ unterstützt die Proteste gegen den Burschenbundball 2017 und ruft zur Teilnahme an der Demonstration des überparteilichen antifaschistischen Bündnisses „Linz gegen rechts“ gegen das Spektakel der „schlagenden“ Burschenschaften auf (Treffpunkt Samstag, 4. Februar 2017, 16:15 Uhr, Linz, Musiktheater/Volksgarten).

Themen