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Provokativer Auftritt der „Grauen Wölfe“ im KZ Mauthausen

  • Sonntag, 13. März 2016 @ 09:44
News Der demonstrative Auftritt eines Avrasya-Funktionärs mit dem faschistischen türkischen Wolfsgruß im KZ Mauthausen ist nicht nur eine Verhöhnung aller Opfer des Nazi-Faschismus, sondern auch ein Grund mehr, die Kooperation der Stadt Linz und der Linzer SPÖ mit dem Kulturverein Avrasya – der dem Spektrum der faschistischen türkischen „Grauen Wölfe“ zuzurechnen ist – endlich einzustellen, fordert KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner.

Wie jetzt bekannt wurde, posierte Abdurrahman A., Schriftführer von Avrasya, im Februar 2016 im Fahnensaal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen provokativ vor den Fahnen der vier Alliierten, die Österreich 1945 vom Nazifaschismus befreit haben, mit dem Gruß der „Grauen Wölfe“, welcher vergleichbar mit dem Hitlergruß alter und neuer Nazis ist, der jedoch laut NS-Verbotsgesetz strafbar ist. Mit diesem Gruß und der via Facebook verbreiteten Aussage „Weder Amerika, noch Russland, noch China! Alles für das Türkentum“ wird ein gemeinsamer ideologischer Hintergrund türkischer Faschisten und hiesiger Nazis deutlich.

Dieser Auftritt reiht sich in eine mittlerweile schon fast endlose Reihe von ähnlichen Provokationen durch den Verein Avrasya. Er verdeutlicht aber auch die Affinität des türkischen und deutschen Faschismus und deren historische Kontinuität. War doch die Türkei sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg mit Deutschland verbündet und wurde mit dem Völkermord an den Armeniern von 1915 der spätere Holocaust an jüdischen Menschen und der Genozid an anderen Volksgruppen durch das Hitler-Regime vorweggenommen. Für die „Grauen Wölfe“ sind auch heute nach wie vor Armenier, Kurden, Juden und Linke die erklärten Feindbilder in ihrem Kampf für ein „reines Türkentum“.

Auch wenn die Aktivitäten von Avrasya nicht mit dem NS-Verbotsgesetz erfassbar sind, womit der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) – der sich neuerdings freilich nicht mehr als Sozialdemokrat, sondern als „Sozialliberaler“ definiert – bekanntlich die Kooperation mit Avrasya und die Unterstützung dieses Vereins hartnäckig zu legitimieren versucht, kann mit solchen Auftritten nicht geleugnet werden, dass es sich um höchst unappetitliche Umtriebe zum Schaden der Stadt und ihres Images handelt.

Entgegen einem eindeutigen SPÖ-Parteitagsbeschluss vom November 2014 kooperiert die Linzer SPÖ nach wie vor eng mit dem Verein Avrasya und wird dieser Verein von der Stadt Linz gefördert und unterstützt. Nach Meinung der KPÖ ist jedoch Bürgermeister Luger im Sinne des SPÖ-Parteitagsbeschlusses gefordert, dass die Avrasya-Vertretung im Linzer Migrations- und Integrationsbeirat (MIB) ausgesetzt wird und keine städtischen Repräsentant_innen mehr an Veranstaltungen der „Grauen Wölfe“ teilnehmen.

Vizebürgermeister Christian Forsterleitner (ebenfalls SPÖ) muss endlich dafür sorgen, dass dem Verein Avrasya künftig keine städtische Lokale mehr für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden. Und Integrationsstadträtin Karin Hörzing (ebenfalls SPÖ) ist gefordert die Subventionierung von Avrasya einzustellen: „Es ist höchste Zeit, die durch die jahrelange intensive Kooperation der SPÖ mit dem Verein Avrasya erfolgte Rufschädigung der Landeshauptstadt endlich abzustellen“, so Furtlehner.

Foto: http://www.kurier.at

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