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Kritik an Ehrenschutz und Sponsoring für Burschenbundball

  • Freitag, 5. Februar 2016 @ 11:18
News Die ÖVP und das Rektorat der Johannes-Kepler-Universität haben mit der Teilnahme und den Ehrenschutz von LH Josef Pühringer und Rektor Meinhard Lukas beim Burschenbundball am 6. Februar 2016 offensichtlich alle Hemmungen bei der Aufwertung der von Burschenschaftern geführten FPÖ abgelegt, stellt KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner fest.

Hingegen empfinden es die Sponsoren dieses deutschnationalen Rummels angesichts massiver Proteste als geschäftsschädigend mit ihrem Namen zur Förderung des Burschenbundballes zu stehen, wenn im Unterschied zu früheren Jahren auf der Website die fördernden Firmen nicht mehr aufscheinen.

Auch 2016 wird deutlich, dass der Burschenbundball im Kaufmännischen Palais kein beliebiges Faschingsereignis ist, sondern eine festliche Inszenierung des Deutschnationalismus: „Es spricht für die Prinzipienlosigkeit der etablierten Politik, wenn namhafte Politiker und Repräsentanten öffentlicher Institutionen dabei als Feigenblatt dienen machen. Sie machen damit der Politik der von strammen Burschenschaftern geführten FPÖ die Mauer. Einer Politik, die bekanntlich im Kern auf wüste Fremdenfeindlichkeit in allen Spielarten und aktuell auf eine sich auf das „christliche Abendland“ berufene Hetzkampagne gegen den Islam reduzieren lässt, was angesichts des Sturmlauf des Rechtsextremismus in ganz Europa mehr als nur bedenklich ist“, so Furtlehner.

Bekanntlich gehören sowohl die Veranstalter als auch die Teilnehmer des Burschenbundballes durchwegs den deutschnationalen Burschenschaften an. Diese Verbindungen sind laut einschlägigen Feststellungen des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes (DÖW) durch unaufgearbeitete bzw. sogar verleugnete NS-Traditionen und eine fehlende Abgrenzung gegenüber dem Rechtsextremismus dem rechtsextremen Milieu zuzurechnen.

Neben einschlägigen FPÖ-Institutionen und FPÖ-nahen Unternehmen waren in den vergangenen Jahren mehrheitlich landeseigene Unternehmen (Energie AG, OÖ Versicherung), Banken (Raiffeisen, Hypo, Sparkasse) und Wohnungsgesellschaften (gwb, Wohnbau2000) Sponsoren des Balls. Hinter der Nichtveröffentlichung der Sponsoren steckt offenbar die Sorge der Sponsoren, dass kritische antifaschistische Konsument_innen werden keine Geschäfte mit diesen Unternehmen mehr machen wollen.

Unabhängig von einer persönlichen Teilnahme von Repräsentanten oder Unterstützung durch Sponsoren ist der Protest gegen den Burschenbundball 2016 in besonderer Weise eine deutliche Absage an die aus kosmetischen Gründen als „Arbeitsabkommen“ verharmlosten Koalitionen mit der von den Burschenschaftern geführten FPÖ: „Das gilt nicht nur für die schwarz-blaue Koalition im Land, sondern auch für die rot-blaue Koalition in Linz“, so Furtlehner. Daher unterstützt die KPÖ als eine von 63 Organisationen des überparteilichen Bündnisses „Linz gegen Rechts“ die Demonstration gegen den Burschenbundball (Samstag, 6. Februar 2016, 16:30 Uhr, Linz, Hauptbahnhof/Landesdienstleistungszentrum) und ruft zur breiten Teilnahme daran auf.


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