Willkommen bei KPÖ Oberösterreich 

KPÖ lehnt Hochhausprojekt am Bulgariplatz ab

  • Montag, 19. Januar 2015 @ 10:08
News Gegen das jetzt durch einen Schulterschluss von SPÖ und FPÖ gegen breiten Widerstand von Bewohner_innen und Missachtung der Kritik von Expert_innen an der Stadtplanung im dritten Anlauf durchgeboxte Hochhausprojekt am Bulgariplatz spricht sich die Linzer KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn aus.


Auch die als „Kompromiss“ verkaufte Reduzierung der Bauhöhe ändert nichts an den grundlegenden Bedenken. So verweist ein Gutachten der Landesregierung auf die hohe Luftbelastung am Bulgariplatz durch Feinstaub und Stickstoffdioxid infolge des starken Autoverkehrs und der Nähe der Mühlkreisautobahn A7, der sich durch das Hochhaus weiter verstärkt. Demnach wird eine zusätzliche Wohnnutzung bzw. eine Umwidmung des geplanten Büro-Hochhauses in Wohnungen ausgeschlossen. Im Projekt sind neben dem bereits existierenden Hofer-Markt Büros geplant, von denen es freilich in Linz ein Überangebot gibt.

Die Anrainer_innen im Bereich des Platzes sowie der Wiener Straße verweisen neben den angeführten Belastungen auch auf negative Auswirkungen durch noch mehr Verkehr, Schattenwurf durch das Gebäude und schlechtere Aussicht. Eine Bürger_inneninitiative forderte, dass auch bei diesem Projekt die bislang maximale Bauhöhe von 26 Meter eingehalten wird. Zu Recht hat die Bürger_inneninitiative auf negative Auswirkungen von Hochhausbauten für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Kinder und alte Menschen sowie auf teilweise durch den Widerstand betroffener Anrainer_innen zurückgenommener Hochhausprojekte wie etwa in der Gruberstraße verwiesen.

Auch wenn das Projekt nach Empfehlungen des Gestaltungsbeirates auf nunmehr 66 Meter reduziert ist, wird mit dem Projekt die bislang vorhandene Harmonie der Bebauung am Bulgariplatz deutlich gestört, von einer „exzellenten Verbauung“ des Platzes kann nicht ernsthaft die Rede sein.

„Die Bebauung mit einem Hochhaus kann nicht der städtebaulichen Weisheit letzter Schluss sein, solche Projekte sind nur für Investoren, Immobilienhaie und Architekten interessant“, meint Gemeinderätin Grünn. Sie hat auf eine bedenkliche Stadtentwicklung mit der im letzten Jahrzehnt forcierten Errichtung von Hochhäusern wiederholt im Gemeinderat hingewiesen, etwa bei der Genehmigung der Hochhausprojekte auf dem Areal des früheren Eferdinger Lokalbahnhofes.


Themen