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Kritik an Ehrenschutz und Sponsoring für Burschenbundball

  • Montag, 12. Januar 2015 @ 15:50
News Als widerliche Anbiederung an die deutschnationalen Burschenschaften und damit an den rechtsextremen Populismus der FPÖ kritisiert KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner die Teilnahme von LH Josef Pühringer (ÖVP) bei dem am 10. Jänner 2015 stattgefundenen Burschenbundball.

Gleiches gilt für Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP), Uni-Vizerektor Friedrich Roithmayr und Polizeichef Brigadier Karl Pogutter (SPÖ-Mitglied). Der CVler Pühringer gilt mittlerweile ja bereits als Stammgast bei den „schmissigen Burschen“, nur bei Verhinderung schickt er einen Vertreter, so etwa 2012 ÖVP-Klubobmann Thomas Stelzer.

Einmal mehr zeigt auch der diesjährige Burschenbundball, dass dieser kein beliebiges Faschingsereignis ist, sondern eine festliche Inszenierung des Deutschnationalismus: „Es spricht für die Prinzipienlosigkeit der etablierten Politik, wenn namhafte Politiker und Repräsentanten öffentlicher Institutionen dabei als Feigenblatt dienen machen. Sie machen damit der Politik der von strammen Burschenschaftern geführten FPÖ die Mauer. Einer Politik, die bekanntlich im Kern auf wüste Fremdenfeindlichkeit in allen Spielarten und aktuell auf eine sich auf das „christliche Abendland“ berufene Hetzkampagne gegen den Islam reduzieren lässt, was angesichts des Sturmlauf des Rechtsextremismus in ganz Europa mehr als nur bedenklich ist“, so Furtlehner.

Bekanntlich gehören sowohl die Veranstalter als auch die Teilnehmer des Burschenbundballes durchwegs den deutschnationalen Burschenschaften an. Diese Verbindungen sind laut einschlägigen Feststellungen des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes (DÖW) durch unaufgearbeitete bzw. sogar verleugnete NS-Traditionen und eine fehlende Abgrenzung gegenüber dem Rechtsextremismus dem rechtsextremen Milieu zuzurechnen.

Kritisiert wird von der KPÖ ebenso, dass auch heuer wieder einige namhafte Unternehmen als Sponsoren den Burschenbundball finanziell und propagandistisch unterstützt haben. Es ist bezeichnend, dass die Sponsorenliste erst nach dem Ball veröffentlicht wurde, offensichtlich fühlen sich manche Sponsoren nicht wohl in ihrer Haut und befürchten eine Schädigung ihres Images.

Neben einschlägigen FPÖ-Institutionen und FPÖ-nahen Unternehmen haben heuer die Sparkasse Oberösterreich (Vorstandsvorsitzender Michael Rockenschaub war früher FPÖ-Bundesrat, ist aber später aus der FPÖ ausgetreten) und die Oberösterreichische Versicherung (Generaldirektor ist Ex-ÖVP-Landesrat Josef Stockinger) den Ball gesponsert. Zu Recht darf man sich fragen ob die „Keine Sorgen“-Versicherung keine Sorgen um ihr Image hat“, meint Furtlehner. Kritische antifaschistische Konsument_innen werden sich daher wohl überlegen, ob sie weiterhin Kunde bei diesen Unternehmen sind. Bei den Burschenbundbällen 2012 bis 2014 waren weitere namhafte Unternehmen wie die mehrheitlich landeseigene Energie AG sowie namhafte Banken (Raiffeisen, Hypo) und Wohnungsgesellschaften (gwb, Wohnbau2000) Sponsoren des Balls.

Pühringers Rechtfertigung, er könne bei diesem Ball keinerlei rechtsextremes Gedankengut feststellen ist ebenso blauäugig wie sein Abstreiten der Gefahren von Neonazismus und Rechtsextremismus im Landessicherheitsrat. Er will damit davon ablenken, dass seine Präsenz ein gezielter Schulterschluss mit der FPÖ ist, die für die ÖVP als Regierungspartei in der Landespolitik immer öfter als Partner gefragt ist, wenn die Grünen als offizieller Koalitionspartner nicht „spuren“ wie etwa bei der Kürzung der Wohnbeihilfe für Alleinerziehende oder beim Bettelverbot. Für die Grünen wird es daher zunehmend zur Nagelprobe wie lange sie sich für dieses Doppelspiel und als Feigenblatt für die ÖVP hergeben.

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