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Landesregierung und Uni-Rektorat dürfen Burschenbundball nicht legitimieren

  • Montag, 17. November 2014 @ 10:15
News KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner fordert Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) und das Rektorat der Johannes-Kepler-Universität auf, nicht am nächsten Burschenbundball am 10. Jänner 2015 im Linzer Vereinshaus teilzunehmen. Ebenso fordert die KPÖ die Verwaltung des Vereinshauses auf, den Burschenschaften das Vereinshaus nicht für diesen deutschnationalen Rummel zur Verfügung zu stellen. Und schließlich fordert die KPÖ auch alle Firmen die in den letzten Jahren den Burschenbundball mit Inseraten unterstützt haben auf, dieses Sponsoring einzustellen.

Veranstalter und Teilnehmer des Burschenbundballes gehören durchwegs den deutschnationalen Burschenschaften an. Diese Verbindungen sind durch unaufgearbeitete bzw. sogar verleugnete NS-Traditionen und eine fehlende Abgrenzung gegenüber dem Rechtsextremismus dem rechtsextremen Milieu zuzurechnen: „Der Burschenbundball ist also kein harmloser Faschingsball, sondern um eine festliche Inszenierung des Deutschnationalismus und damit eine Verleugnung der österreichischen Nation“ so Furtlehner.

Trotz massiver Kritik erweist die offizielle Politik diesem deutschnationalen Rummel seit Jahren ihre Legitimation. LH Pühringer und Uni-Vizerektor Roithmayr nahmen wiederholt am Burschenbundball teil, namhafte Unternehmen wie die mehrheitlich landeseigene Energie AG sowie namhafte Banken (Sparkasse, Raiffeisen, Hypo) und Wohnungsgesellschaften (gwb, Wohnbau2000) gehören zu den Sponsoren des Balls. Statt sich von den Burschenschaften eindeutig abzugrenzen, die in der hoffnungslos mit rechtsextremen Aktivitäten verfilzten FPÖ tonangebend sind, wird mit solchen Aktivitäten ein schwerer Imageschaden in Kauf genommen.

Der Burschenbundball ist nach dem Wiener Korporationsball, der sich nach jahrelangen massiven Protesten nunmehr Wiener Akademikerball nennt, eine der größten Veranstaltungen der deutsch-völkischen Männerbünde in Österreich. Diese Veranstaltung ist angesichts des eindeutigen ideologischen Hintergrundes der FPÖ-nahen deutschnationalen Burschenschaften kein „unpolitisches Ereignis“. Die Rechtfertigung Pühringers, auf dem Ball selbst sei keinerlei rechtsextremes Gedankengut feststellbar, ist fadenscheinig und blendet den ewiggestrigen Hintergrund der Veranstalter einfach aus.

Wie vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) hinreichend dokumentiert ist, verbreiten die Veranstalter des Balls rechtsextremes Gedankengut. Das gilt insbesondere für die in Linz führende Burschenschaft Arminia Czernowitz, die auch innerhalb der Burschenschaften dem ausgesprochen rechtsextremen Flügel angehört. So unterstützte sie etwa 1980 über das Komitee „Waffenstudenten für Dr. Burger“ die Bundespräsidentschaftskandidatur von Norbert Burger, des mittlerweile verstorbenen Chefs der 1988 wegen NS-Wiederbetätigung verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP). Für eine Veranstaltung am 30. April 2010 warb die Armina mit einem Nazi-Sujet aus dem Jahre 1931.

Ein prominentes Mitglied der Arminia ist Helmut Golowitsch, der in den 60er Jahren als „Freiheitskämpfer“ in Südtirol tätig und 1967 Mitbegründer der NDP war. Mitglied der Arminia ist auch der Linzer FPÖ-Stadtrat Detlef Wimmer, der vom Bundesheer wegen seiner Kontakte zur rechtsextreme Szene als Sicherheitsrisiko abgelehnt wurde. Weitere Mitglieder sind FPÖ-Klubobmann Markus Hein und die Gemeinderäte Michael Raml und Werner Pfeffer.

Die KPÖ unterstützt daher die Proteste gegen den Burschenbundball 2015 und ruft zur Teilnahme an der Demonstration des überparteilichen antifaschistischen Bündnisses „Linz gegen rechts“ gegen das Spektakel der „schlagenden“ Burschenschaften auf (Treffpunkt Samstag, 10. Jänner 2015, 17:30 Uhr, Linz, Bahnhofvorplatz).

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