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Med-Fakultät ist ein Mühlstein für die Landeshauptstadt

  • Donnerstag, 27. Februar 2014 @ 10:43
News Mit vielen Fragezeichen, vor allem in Hinblick auf die finanziellen Belastungen von Land und Stadt Linz, verbunden ist die nun von den auch auf Bundesebene durchgeboxte Medizinische Fakultät in Linz, meint KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner und bekräftigt die ablehnende Haltung der KPÖ zu diesem Prestigeprojekt der vier Landtagsparteien.

Wenn LH Josef Pühringer (ÖVP) von einem „historischen Ereignis“ spricht und gar meint, „der heutige Tag wird in das Geschichtsbuch des Landes Oberösterreich eingehen“, dann erinnert das peinlich an die großspurigen Ansagen von Frank Stronach bei seiner Parteigründung. Aber wenn die Sonne tief steht werfen auch die föderalistischen Zwerge große Schatten.

Nicht zu übersehen ist, dass es im Nationalrat keineswegs einhellige Zustimmung zu diesem Projekt, das zwangsläufig auf Kosten bestehender Medizin-Unis geht und daher nur eine Umschichtung der Mittel bedeutet gab. Vor allem die Grünen zeigten sich in dieser Frage sehr gespalten und nur die oö Grünen übten sich in Vasallen-Treue zu ihrem schwarzen Koalitionspartner.

Insbesondere für die mit gewaltigen finanziellen Problemen kämpfende Landeshauptstadt Linz ist die Med-Fakultät ein Mühlstein, wenn sogar Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) die Mitfinanzierung der Stadt als „eine Sonderlast im ökonomischen Sinn“ bezeichnet. Nach dem aktuellen Stand sollen Land und Stadt Linz von 2014-2042 insgesamt 225 Millionen Euro mitfinanzieren, was bei einer jeweils 50prozentigen Beteiligung für die Stadt im Schnitt eine jährliche Belastung von über vier Millionen Euro bedeutet. Die KPÖ hat sich daher als einzige Partei im Linzer Gemeinderat gegen das Projekt Med-Fakultät ausgesprochen.

Bis dato gibt es zudem keine Einigung zwischen Land und Stadt über die Trägergesellschaft für eine Uni-Klinik, in welche das städtische Linzer AKH und landeseigenen Gespag-Spitäler Landesfrauen- und Kinderklinik und Landesnervenklink eingebunden werden sollen. Denn offensichtlich will Pühringer zwar die Mitfinanzierung der Stadt, aber keine gleichberechtigte Mitsprache.

„Es ist nicht zu erwarten, dass mit einer Med-Fakultät in Linz der Ärztemangel vor allem in ländlichen Gebieten beseitigt wird, weil die Ursachen für die Abwanderung von Mediziner_innen ins Ausland struktureller Art sind“ so Furtlehner. Uni-Rektor Richard Hagelauer machte einmal mehr deutlich, dass hinter dem Projekt nicht die Bekämpfung des Ärztemangels, sondern die Profitinteressen des medizintechnischen Komplexes bei der Errichtung eines „Medical Valley“ stehen, bei dem medizinnahe Unternehmen eng mit der Uni kooperieren und die Abhängigkeit der Wissenschaft von Drittmitteln der Konzerne weiter verstärken.


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