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Bund bei Entschärfung von Blindgängerbomben gefordert

  • Montag, 24. Februar 2014 @ 10:59
News Erfreut ist KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn, dass Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) nunmehr das Thema einer KPÖ-Anfrage bei der Gemeinderatssitzung vom 23. Jänner 2014 aufgegriffen hat und Rechtssicherheit für die Gemeinden sowie eine Kostenübernahme des Bundes bei der Entsorgung von Blindgängerbomben aus dem zweiten Weltkrieg verlangt.

Laut Expertenschätzungen gibt es allein in Linz immer noch rund tausend solcher Bombenrelikte. Bei Bauvorhaben sind aufwendige Sondierungsbohrungen erforderlich, jede Entschärfung eines solchen Blindgängers kostet rund 200.000 Euro. Analog der KPÖ-Anfrage vom Jänner verlangt Bgm. Luger nun Rechtssicherheit für die Gemeinden und meint, dass sich der Bund in seiner Zuständigkeit für die öffentliche Sicherheit nicht seiner Kostenverantwortung entziehen darf.

Bei der Gemeinderatssitzung im Jänner hatte der Bürgermeister zur KPÖ-Anfrage mitgeteilt, dass in den Kriegsjahren bei 16 Bombenangriffen rund 13.000 Bomben auf das Linzer Stadtgebiet abgeworfen wurden, wobei rund 600 Blindgänger noch in den Kriegsjahren entschärft wurden. Verdachtspunkte für noch vorhandene Blindgänger sind das Industriegebiet und der Süden der Stadt: „Insbesondere bei den geplanten Wohnsiedlungen in Ebelsberg dürfte dieses Problem relevant werden“ meint Gemeinderätin Grünn.

Laut einem Bericht im Fachblatt „Kommunal“ drohen den betroffenen Städten und Gemeinden hohe Kosten für die Entschärfung von Fliegerbomben aus dem zweiten Weltkrieg, nachdem der Oberste Gerichtshof ein Klagebegehren der Stadt Salzburg abgewiesen hat. Obwohl eine Verpflichtung des Bundes zur Gefahrenabwehr, wozu auch die Entschärfung solcher Blindgänger gehört, besteht ist die Rechtslage unklar und unbefriedigend.

Laut Expertenangaben wurden im zweiten Weltkrieg über Österreich 240.000 US-Bomben abgeworfen, von denen geschätzte zehn Prozent Blindgänger waren. Es wird angenommen, dass davon die Hälfte mittlerweile unschädlich gemacht wurde und von den restlichen 12.000 Bomben 90 Prozent schon detoniert sind. Aber immer noch liegen tausende solcher Blindgänger als tödliche Gefahr im Boden, die infolge von Erschütterungen etwa bei Bauarbeiten oder durch altersbedingte Brüchigkeit detonieren können. Über britische und sowjetische Bomben gibt es keine Schätzungen.


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