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Urbanides-Ankauf war für die Stadt Linz ein klarer Flop

  • Dienstag, 14. Januar 2014 @ 11:04
News Als eindeutiges Luftgeschäft hat sich der 2011 erfolgte Kauf des ehemaligen Gasthaus Urbanides in der Rudolfstraße durch die Stadt Linz mit der damit verbundenen Erwartung dieses Objekt als Traditionswirtshaus zu verpachten erwiesen. Dies zeigt die jetzt erfolgte Beantwortung einer Anfrage von KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn bei der Gemeinderatssitzung im November 2013 durch Finanzreferent Vizebürgermeister Christian Forsterleitner (SPÖ).



Am 27.1.2011 beschloss der Gemeinderat den Kauf der Liegenschaft Rudolfstraße 11 um 330.000 Euro. Laut Anfragebeantwortung wurde die Verpachtung des Objekts mit Räumlichkeiten im Keller- und Erdgeschoß sowie einem Gastgarten im Innenhof siebenmal in Tageszeitungen ausgeschrieben und das Objekt auch von Interessent_innen besichtigt. Eine Verpachtung scheiterte jedoch immer daran, das notwendige Geld für die erforderlichen Sanierungen (Hebeanlage, Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro usw.) aufzubringen. Daher wird jetzt ein Verkauf des Objekts angestrebt und dies auch bereits durch Ausschreibung in den Medien inseriert.

Laut Forsterleitner sind der Stadt durch die Nichtnutzung des Objekts seit dem Ankauf monatlich etwa 1.850 Euro Pachteinnahmen verlorengegangen, das sind für den Zeitraum von 2011 bis 2013 insgesamt etwa 66.600 Euro. Dazu kommen 7.180 Euro für in diesem Zeitraum angefallene Kosten für die Aufrechterhaltung des Urbanides für Strom, Gas und Hausverwaltung. Insgesamt hat die Stadt durch die nicht zustande gekommene Verpachtung somit über 70.000 Euro in den Sand gesetzt.

Zur Frage der KPÖ, ob auch Möglichkeiten einer Zwischennutzung, etwa als Wärmestube für Obdachlose, ins Auge gefasst wurden, teilte Forsterleitner mit, dass bereits „unterschiedlichste Zwischennutzungen untersucht und begutachtet“ wurden wie beispielsweise die Einrichtung einer Kinderbetreuungsstelle. Da bereits entsprechende Angebote wie die Wärmestube der Caritas in der Dinghoferstraße und des Vereins B37 bestehen, ist die Einrichtung einer Wärmestube jedoch nicht vorgesehen.

Die KPÖ sieht sich durch die Stellungnahme des Finanzreferenten in ihrer Kritik am Ankauf solcher Traditionswirtshäuser durch die Stadt ebenso bestätigt wie mit der bereits im November 2012 erhobenen Forderung nach Prüfung der Gasthaus-Ankäufe der Stadt durch das städtische Kontrollamt um der Öffentlichkeit eine klare Kosten-Nutzen-Bilanz vorzulegen.

Seit 1985 wurden sieben solche Gasthäuser (Fischerhäusl, Pöstlingbergschlössl, Oberwirt, Herberstein, Schwarzer Anker, Salzamt, Urbanides) von der Stadt angekauft. Nach Meinung der KPÖ sollte sich die Stadt jedoch darauf beschränken, Lokale in den stadteigenen Objekten wie etwa dem AEC, im Kremsmünstererhaus, im Alten und Neuen Rathaus, Brucknerhaus, Botanischen Garten, Lentos, Nordico und in den Volkshäusern zu verpachten, darüber hinaus aber den Betrieb von Gasthäusern dem sonst so gerne beschworenen „freien Markt“ überlassen.


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