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Bevorstehender Winter macht Energiearmut wieder aktuell

  • Donnerstag, 28. November 2013 @ 12:18
News Laut e-Control sind aktuell 90.000 Haushalte bzw. 170.000 Personen in Österreich von Energiearmut betroffen. Laut der Sozialexpertin Verena Fabris frieren rund 313.000 Menschen in Österreich frieren in ihrer Wohnung.



Laut Arbeiterkammer können rund 330.000 Personen ihre Wohnung nicht ausreichend heizen, weil sie die hohen Energierechnungen nicht bezahlen können und sind jährlich 60.000 Haushalte in Österreich von Strom- oder Gasabschaltungen betroffen.

„Auch wenn die Zahlen durch unterschiedliche Erfassungsmethoden differieren zeigen sie doch in aller Deutlichkeit, dass die Schere zwischen stagnierenden Realeinkommen oder –pensionen einerseits und ständig steigender Preise vor allem für Energie und Wohnkosten immer mehr Menschen in die Armut treibt“, konstatiert KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner.

Dass mittlerweile auch von AK, Armutskonferenz, Grünen, SPÖ und Volkshilfe aufgegriffene Thema Energiearmut bestätigt die von der KPÖ bereits 2007 erhobene Forderung nach einer Energiegrundsicherung. Das Konzept der KPÖ sieht vor, den Grundbedarf an Energie – laut AK Wien 2.200 kWh Strom und 800 Kubikmeter Gas für einen Zweipersonenhaushalt mit 60 Quadratmeter – kostenlos zu gewähren, die Preise des darüber hinaus gehenden Energieverbrauchs jedoch progressiv zu gestalten, um zum Energiesparen anzuregen.

Angesichts der enormen Profite der Energiewirtschaft hält die KPÖ ein solches Modell für finanzierbar. Als Ergänzung bzw. Sofortmaßnahmen verlangt die KPÖ die Abschaffung der Grundgebühren bei Strom und Gas welche kleine Verbraucher_innen benachteiligen und große begünstigen sowie eine amtliche Preisregelung für Energie.

„Als Sofortmaßnahme zur Entlastung für die von Energiearmut betroffenen Haushalte ist eine amtliche Preisregelung für Strom und Gas sowie die Abschaffung von Grundgebühren notwendig, welche Haushalte mit geringem Einkommen bzw. Verbrauch überdurchschnittlich belasten, hingegen Energieverschwendung finanziell begünstigen“ fordert Furtlehner.

Die KPÖ verweist in diesem Zusammenhang auf das Beispiel der spanischen Provinz Andalusien, wo von der linken Regionalregierung die kostenlose Bereitstellung des Grundbedarfs an Strom, Gas und Wasser für Mindestpensionist_innen, Soziallohnempfänger_innen, Arbeitslose und Familien mit Kindern mit einem Einkommen unter tausend Euro verordnet hat. Von dieser Maßnahme profitieren rund 50.000 Familien und werden die Energiekonzerne Endesa, Iberdrola, GasNatural und E.on in die Schranken gewiesen. In der Provinz Katalonien forderte der dortige Volksanwalt ein Moratorium für Energieabschaltungen im Winter.

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