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Watzl-Absage zu Beteiligung von Linz am Projekt „Stolpersteine“

  • Mittwoch, 3. Juli 2013 @ 09:16
News Bedauerlich findet die Linzer KPÖ, dass Kulturreferent VBgm. Erich Watzl (ÖVP) den Vorschlag der KPÖ, dass sich Linz am Projekt „Stolpersteine“ des deutschen Künstlers Gunter Demnig zur Würdigung von Opfern des NS-Regimes beteiligen soll, ablehnt. Dies geht aus der jetzt vorliegenden Beantwortung einer von Gemeinderätin Gerlinde Grünn bei der Gemeinderatssitzung am 23. Mai 2013 eingebrachten Anfrage hervor.

Unabhängig von Watzls Ablehnung hat die Anfrage der KPÖ hat die Grünen veranlasst mit einem Antrag die Beteiligung der Stadt Linz am Projekt „Stolpersteine“ zu fordern „um die Linzer Erinnerungspolitik für alle Betroffenen Opfergruppen zu vertiefen“.

Bei den „Stolpersteinen“ handelt sich dabei um kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet, die in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen werden.

Bis November 2012 wurden über 35.000 solcher „Stolpersteine“ in etwa 750 Städten und Gemeinden in Deutschland (hier allein über 650), den Niederlanden, Belgien, Italien, Norwegen, Österreich, Polen, der Slowakei, Tschechien, der Ukraine und Ungarn gesetzt, für Dänemark und Frankreich befinden sich solche in der Planung. In Österreich wurden solche „Stolpersteine“ bislang unter anderem in Salzburg, im Bezirk Braunau und in Wels verlegt.

Linz09-Projekt IN SITU soll neu aufgenommen werden

Unter Berufung auf das Kapitel „Vergangenheit reflektieren und Zukunft denken“ im neuen Kulturentwicklungsplanes soll jedoch laut Watzl unter dem Stichwort „Zeitgeschichte im öffentlichen Raum“ das im Kulturhauptstadtjahr 2009 durchgeführte Linz09-Projekt IN SITU mit aktualisiertem Datenmaterial neu aufgenommen und schrittweise in den kommenden Jahren im Rahmen der budgetären Möglichkeiten vorangetrieben werden.

Laut Watzl soll von Linz Kultur in Kooperation mit dem Archiv der Stadt Linz ein Vermittlungsangebot zur Sichtbarmachung der Herkunft von Denkmalen und Gedenkorten im öffentlichen Raum und zur Förderung der Auseinandersetzung damit entwickelt und dabei auch die bestehende Denkmaldatenbank laufend aktualisiert und weiterentwickelt werden. Dazu wurde nun von der Kulturdirektion gemeinsam mit dem Archiv ein erstes Konzept „Zeitgeschichte Linz – Vermittlung und Öffentlichkeit“ erarbeitet.

Im Europäischen Kulturhauptstadtjahr 2009 weckten in Linz 65 auf Gehsteige gesprayte Markierungen im öffentlichen Raum das Interesse der Linzerinnen und Linzer sowie der internationalen Gäste. Das Projekt „IN SITU Zeitgeschichte findet Stadt: Nationalsozialismus in Linz“ machte es sich zum Ziel, auf bislang kaum beachtete oder längst vergessene Orte und deren Geschichte in der NS-Zeit hinzuweisen. Auch heute erinnern fallweise noch vorhandene Aufschriften an dieses Projekt.




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