Willkommen bei KPÖ Oberösterreich 

Siemens praktiziert bei VAI-Linz das Prinzip „Hire and Fire“

  • Montag, 27. Mai 2013 @ 10:50
News Einmal mehr wird in aller Deutlichkeit vorgeführt, dass nicht Menschen, soziale Sicherheit oder Arbeitsplätze, sondern der nackte Profit der Maßstab des realen Kapitalismus ist, meint KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner zur angekündigten Arbeitsplatzvernichtungswelle des deutschen Siemens-Konzerns.

Weil der von den weltweit 370.000 Beschäftigte erwirtschaftete Gewinn des Konzerns 2012 auf 4,6 Milliarden Euro zurückgegangen ist und „nur“ mehr 5,9 Prozent des Umsatzes von 78,3 Milliarden Euro beträgt hat Siemens-Boss Peter Löscher Kostensenkungen von sechs Milliarden Euro und einen 15-prozentigen Personalabbau verordnet. Die von Löscher verkündete Vorgabe der AktionärInnen ist einen operative Rendite von zwölf Prozent. Die „Österreicher“ in der Siemens-Führung – Peter Löscher und Brigitte Ederer – tun sich dabei besonders negativ hervor.

Rund 1.100 Siemens-Beschäftigte sollen nun in Österreich ihren Arbeitsplatz verlieren, darunter etwa hundert in Weiz (derzeit 1.200 Beschäftigte), rund 500 in Wien-Floridsdorf (derzeit 3.500 Beschäftigte) und 250 zuzüglich 130 Leasing-Beschäftigte bei der 2005 übernommenen Siemens-Tochterfirma VAI in Linz (derzeit 1.622 Beschäftigte plus 260 Leasing-Arbeitskräfte).

Siemens agiert dabei nach dem berüchtigten Prinzip von „Hire and fire“: Zuerst wurden 2009 krisenbedingt 170 Beschäftigte gefeuert, dann 2010 rund 400 Beschäftigte neu eingestellt, wovon ein Großteil jetzt wieder gefeuert werden soll. Offenbar betrachtet die Siemens-Konzernzentrale in München den Standort Linz als Klotz am Bein und hat ohne Rücksicht auf das hier vorhandene Potential das Konzernregime drübergestülpt.

Die Auslagerung der Lohnverrechnung nach Ostrava (CZ), der Einsatz von Leasing-Personal im großen Stil und eine wuchendere Bürokratiezeigt eine schlechte Unternehmenskultur des Weltkonzerns, dem nachgesagt wird als Bank mit angeschlossenen Industriebetrieben zu agieren dem nur der Profit der AktionärInnen wichtig ist.

„Seit der Zerschlagung der Verstaatlichten beginnend Ende der 1980er Jahre unter politischer Federführung der SPÖ sind die Beschäftigten des ehemaligen voestalpine-Industrieanlagenbaus und der Standort Linz zum Spielball von AktionärInnen und Spekulanten geworden“ konstatiert Furtlehner.

Auch ein in Aussicht gestellter Sozialplan ändert nichts daran, dass kapitalistische Weltkonzerne wie Siemens über die Interessen der Betroffenen brutal drüberfahren: „Daher gilt es Druck zu machen, um solche Arbeitsplatzvernichtungen wie jetzt für die VAI angekündigt soweit wie möglich zu verhindern. Gefordert sind dabei insbesondere Gewerkschaften und Arbeiterkammer“ meint Furtlehner.

Themen