Willkommen bei KPÖ Oberösterreich 

Ungebremster Straßengüterverkehr führt in ein Fiasko

  • Mittwoch, 19. Dezember 2012 @ 09:58
News Alarmierend sind nach Auffassung der KPÖ die jüngsten vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bekanntgegebenen Zahlen über den LKW-Verkehr auf den österreichischen Autobahnen, wobei neben dem Großraum Wien vor allem Oberösterreich eine bedeutende Schnittstelle darstellt.

Laut VCÖ ist die Zählstelle Haid für die A1 mit 17.200 LKW pro Tag und einer weiteren Zunahme um 0,9 Prozent gegenüber 2011 absoluter Spitzenreiter. Das bedeutet im Klartext, dass die A1 an dieser Stelle pro Minute von zwölf LKW und über das ganze Jahr gerechnet von 4,3 Millionen LKW frequentiert wird. Weitere Spitzenreiter auf Oberösterreichs Autobahnen sind Krenglbach (A8) mit 12.770, Wels (A25) mit 12.537 und Marchtrenk (A25) mit 12.485 LKW pro Tag.

Laut VCÖ wurden von der ASFINAG bei 32 Zählstellen mehr LKW-Verkehr als 2011 registriert, bei 41 Zählstellen hingegen weniger. Entgegen dem österreichweiten Trend nahm in Oberösterreich der Schwerverkehr deutlich zu: „Die Belastung entlang der Autobahnen wird somit immer unerträglicher, die AnrainerInnen leiden unter Lärm und Abgasen, der PKW-Verkehr unter immer längeren LKW-Kolonnen die durch immer größere Tonnagen zum vorzeitigen Verschleiß des Straßennetzes führen“, stellt KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner fest.

Durch die zentrale Lage als Kreuzungspunkt des Verkehrs aus Deutschland Richtung Osteuropa und Balkan, verstärkt durch eine stark exportorientierte Industrie wird Oberösterreich immer mehr vom Straßenverkehr allgemein und vom Schwerverkehr im Besonderen regelrecht überrollt. Dabei könnte ein Großteil des Güterverkehrs umweltfreundlich per Bahn transportiert werden, wenn seitens einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Verkehrspolitik entsprechende Maßnahmen gesetzt würden .

Die Dogmen der vier Grundfreiheiten der EU zeigen sich jedoch insbesondere in Hinblick auf den Güterverkehr immer mehr als kontraproduktiv. Nach dem berüchtigten Prinzip des „Just in time“ benützen die Konzerne die Straßen als rollende Lagerhallen auf Kosten von Umwelt, Lebensqualität und SteuerzahlerInnen und vor allem auch auf Kosten des Personals der Speditionen.

Laut Arbeiterkammer bedient ein Drittel der Speditionen ihre Aktionäre mit nicht vorhandenen Gewinnen. Die von der AK-Wien untersuchten Top 30 der heimischen Speditionen, darunter LKW Walter, Schenker, Gebrüder Weiss, TNT Express, DHL, Kühne + Nagel, Panalpine, haben 2010 trotz hohem Konkurrenzdruck und gestiegenen Belastungen durch die Treibstoffpreise gut verdient. Gleichzeitig wurde der Arbeitsdruck auf die Beschäftigten erhöht und Arbeitsplätze vernichtet.

Die KPÖ tritt daher für eine Umkehr in der Verkehrspolitik durch Reduzierung des Gütertransports auf der Straße zugunsten der Bahn ein und lehnt insbesondere die von einer starken Lobby auf EU-Ebene forcierten Gigaliner mit einer Ausweitung der zulässigen Tonnage von 40 auf 60 Tonnen entschieden ab.

Themen