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Fakten zum Thema Energiegrundsicherung

  • Donnerstag, 23. Februar 2012 @ 08:00
Sozial Rund 300.000 Personen – vier Prozent der Bevölkerung – können laut AK österreichweit ihre Wohnung nicht ausreichend heizen, weil sie die hohen Energierechnungen nicht bezahlen können. Jährlich sind 60.000 Haushalte von Strom- oder Gasabschaltungen betroffen.

Die EU-Energiebinnenmarkt-Richtlinie fordert effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Energiearmut, im 2011 in Kraft getretenen Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz sind solche nicht vorgesehen.

Die AK fordert die teilweise oder gänzliche Befreiung von Strom-Netzgebühren ähnlich wie beim Telefon oder Rundfunk.

Von Juli 2008 bis Dezember 2010 sanken die Großhandelspreise für Strom um 21,8 Prozent, hingegen wurden die Verbraucherpreise bis zu 28 Prozent erhöht. Bei Gas gingen die Großhandelspreise um 15,6 Prozent zurück, die Verbraucherpreise stiegen bis zu 17,2 Prozent.

Haushalte mit einem Monatseinkommen unter 900 Euro geben durchschnittlich 36 Prozent ihres Budgets für Wohn- und Heizkosten aus.

Laut AK verbraucht ein 60-Quadratmeter- Haushalt mit zwei Personen pro Jahr 2.200 kWh Strom und 800 Kubikmeter Gas.

Die AK verlangt, die ab 2013 zu erwartenden Einnahmen aus der Versteigerung von Emissionszertifikaten in der Höhe von jährlich bis zu 350 Millionen Euro zur Bekämpfung der Energiearmut zu verwenden.

Jeder zehnte Haushalt muss mehr als zehn Prozent des Haushaltsbudgets für Energie aufwenden, was als Definition für Energiearmut gilt.

Mit Stand von 2011 gelten 993.000 Menschen, das sind rund zwölf Prozent der Bevölkerung, als armutsgefährdet, davon 488.000 bzw. sechs Prozent als „manifest arm“.

Die Armutsgefährdungsschwelle beträgt derzeit 994 Euro (60 Prozent des gewichteten Median-Pro-Kopf-Einkommens, Jahreszwölftel), zum Vergleich beträgt die Mindestsicherung 753 Euro (Stand 2011).

Von 2000 bis 2010 ist die Zahl der „Working Poor“, also jener Menschen die trotz Beschäftigung weniger verdienen als die Armutsgrenze, von 256.000 auf 492.000 gestiegen.

Acht Millionen Euro verpulvern Österreichs Haushalte laut Energiesparverband für Weihnachtsbeleuchtung wie Lichterketten, -schläuche und -vorhänge, illuminierte Weihnachtsmänner und Rentiere mit blinkenden Nasen. Damit könnte man 10.000 Haushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom versorgen.


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