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AKH-Gynäkologie ist Schlüsselfrage der Spitalsreform

  • Montag, 23. Mai 2011 @ 08:45
News Als eine Schlüsselfrage der jetzt verhandelten oö Spitalsreform bezeichnet die Linzer KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn die Zukunft des gynäkologischen Abteilung des Linzer Allgemeinen Krankenhauses (AKH). Die geplante Integration in die benachbarte Landes-Frauen- und Kinderklinik (LFKK) hätte weitreichende Folgen für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen.

Neben dem Verlust eines vielfältigen Spektrums der Frauenheilkunde steht damit nämlich auch die Fristenlösungsambulanz zur Disposition. Das AKH Linz ist bis dato das einzige öffentliche Krankenhaus in Oberösterreich, das Schwangerschaftsabbrüche im Rahmen der Fristenlösung durchführt. Laut dem aktuellen Linzer Frauenbericht ist der Bedarf nach diesem Angebot seit Jahren konstant gegeben.

In einem Interview meinte LH Josef Pühringer zu diesem Thema, dass die Fristenlösung als Bestandteil der österreichischen Rechtsordnung in öffentlichen Spitälern angeboten werden muss und er kein Interesse an Hinterzimmerabbrüchen habe: „Wenn Pühringer diese Aussage ernst meint, muss er sofort Weisung erteilen, dass die landeseigenen Gespag-Krankenhäuser die Fristenlösung in ihr Angebot aufzunehmen und damit eine flächendeckende Versorgung gewährleisten“, fordert Grünn.

Solange es bei einem Lippenbekenntnis des Landeshauptmanns bleibt und es keine rechtliche Garantie für das Weiterbestehen der Fristenlösungsambulanz unter der Patronanz der Gespag gibt ist deren Auflassung im Linzer AKH mit aller Entschiedenheit abzulehnen. Nicht nur die Erhaltung des Status quo, also die Erhaltung der Gynäkologie im AKH, sondern auch die Ausweitung des Angebots der Fristenlösung auf alle Landesspitälern sind also das Gebot der Stunde.

„Auch für AIDS-Kranke bringt die Spitalsreform einen eisigen Wind“, betont Grünn. So soll die Hautabteilung des AKH Linz, das einzige auf HIV-Erkrankungen spezialisierte Zentrum in Oberösterreich, auf eine Tagesambulanz zusammengeschrumpft werden. Das würde das Ende für eine dem heutigen Standard entsprechende Behandlung für AIDS-Kranke in Oberösterreich bedeuten. Ähnliches gilt für die AKH-Unfallchirurgie, die nach dem Willen der Spitalskommission zugunsten des Unfallkrankenhauses aufgelassen werden soll, sich allerdings jetzt herausstellt, dass laut einem Rechnungshofbericht die Kosten im UKH fast doppelt so hoch sind wie im AKH.

„GesundheitsexpertInnen schlagen sich angesichts dieses hier unter dem Deckmäntelchen des Sparwahns aufgezwungenen gesundheitspolitischen Kahlschlags die Hände über dem Kopf zusammen“ meint KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn und fragt sich warum die Landes-Grünen LH Pühringer bei diesem Crash-Programm so demonstrativ die Mauer machen. Bedeutet doch der Abbau von 762 Spitalsbetten landesweit, dass damit rund 1.700 Arbeitsplätze in den Spitälern abgebaut werden sollen, ohne dass im Gegenzug die Versorgung mit Tageskliniken, Ambulatorien und Fachärzten vor allem in den ländlichen Regionen entsprechend ausgebaut wird.

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