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Das Netzwerk des NS-Terrors als Thema der Befreiungsfeier 2011

  • Sonntag, 8. Mai 2011 @ 17:43
Antifa Rund 7.000 Personen nahmen laut Behördenangaben an der diesjährigen Befreiungsfeier in der Gedenkstätte des ehemaligen Nazi-Konzentrationslagers Mauthausen am 8. Mai 2011 teil die heuer unter dem Themenschwerpunkt „Netzwerk des Terrors“ stand.

Vom Mauthausen Komitee Österreich wurde darauf hingewiesen, dass nicht nur zwischen den KZ und dem gesamten Lagersystem der Nationalsozialisten eine enge institutionelle Verflechtung, sondern auch ein weitreichendes informelles Netzwerk von Spitzeln, Denunzianten, Mittätern und Mitläufern bestanden habe.

Auch heuer fand wieder bei der im Jahre 2001 auf Initiative von KZ-Verband und KPÖ-Oberösterreich an der Klagemauer angebrachten Gedenktafel für die am 28. April 1945 bei der letzten Vergasungsaktion im KZ Mauthausen auf ausdrücklichen Befehl von Nazi-Gauleiter Eigruber ermordeten 42 Antifaschisten eine Kranzniederlegung und eine Gedenkkundgebung statt.

Für die KPÖ würdigte dabei die Linzer Gemeinderätin Gerlinde Grünn das Vermächtnis des antifaschistischen Widerstandes für den Kampf gegen neofaschistische Aktivitäten und berichtete über antifaschistische Initiativen der KPÖ im Linzer Gemeinderat. Auch heuer nahm wieder eine Gruppe der KSCM aus Budweis (Tschechische Republik) an der Kundgebung teil.

Im Anschluss daran legte eine Abordnung der KPÖ einen Kranz bei der ebenfalls 2001 angebrachten Gedenktafel für den Sepp Teufl (1904-1945) im Bunkergebäude nieder. KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner würdigte dabei das Leben und den Kampf des damaligen KPÖ-Landesobmannes, der in den letzten Kriegstagen in Mauthausen ermordet wurde.

Beim zweistündigen Gedenkzug über den Appellplatz beteiligten sich die Delegationen zahlreicher Länder und auch 66 Jahre nach der Befreiung gingen noch einige der überlebenden Häftlinge mit. Mit dabei auch heuer wieder ein großer Block von Gewerkschaftsjugend und Sozialistischer Jugend.

Für das offizielle Österreich nahmen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ), Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Sozialminister Rudolf Hundsdorfer (SPÖ), Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ), Integration-Staatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) und Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) an der Kundgebung teil. Sie demonstrierten dabei den üblichen Sonntags-Antifaschismus, dem die werktags praktizierte Politik des Buhlens um die FPÖ als potentieller Koalitionspartner, die demonstrative Toleranz von Exekutive und Justiz gegen neofaschistische, rechtsextreme, antisemitische und fremdenfeindliche Umtriebe, die Subventionierung rechtsextremer Organisationen wie des RFJ oder des ÖTB oder Akte wie die Wahl von Martin Graf zum 3. Nationalratspräsidenten gegenübersteht.

Neben den zahlreichen ausländischen Delegationen und vielen anderen österreichischen Organisationen zog eine Abordnung mit einem Transparent mit der Losung „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“ sowie Fahnen von KPÖ, GLB sowie der Europäischen Linkspartei auf den Appellplatz ein und ehrte den antifaschistischen Widerstand und die Opfer des Faschismus mit einer Kranzniederlegung beim Sarkophag.

In Mauthausen und seinen 49 Außenlagern haben die Nationalsozialisten rund 200.000 Menschen aus 70 Nationen gefangen gehalten. Rund die Hälfte überlebte diese Vernichtungsmaschinerie nicht.

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