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KPÖ-Anfrage thematisierte Frauenquote in städtischen Gesellschaften

  • Mittwoch, 16. März 2011 @ 13:05
News In der Beantwortung einer von Linzer KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn bei der Gemeinderatssitzung am 10. März 2011 eingebrachten Anfrage zur Frauenquote in den Gesellschaftsorganen der städtischen Unternehmen teilte Bürgermeister Franz Dobusch mit, dass von 90 Aufsichtsratsmitgliedern 22 Frauen sind, was 24 Prozent entspricht und dass es bei den Vorständen und GeschäftsführerInnen dieser Gesellschaften nur eine Frau gibt.

Allerdings hat Dobusch dabei die Tochtergesellschaften der Linz AG unterschlagen, bei deren Berücksichtigung liegt die Frauenquote in den Aufsichtsräten nämlich deutlich unter 20 Prozent. Der Bürgermeister erklärte „keine Einmischung“ zur Nominierung von Frauen seitens der Betriebsräte vorzunehmen. Er sei nur für die Eigentümervertretung, welche der Verteilung im Stadtsenat entspricht und dabei seien die Fraktionen gefordert. Aber „in der Zusammenschau“ sei es möglich die Quote zu erhöhen und er denke intensiv nach, wo es möglich ist, Frauen zu nominieren, so Dobusch

Die KPÖ-Anfrage hatte darauf verwiesen, dass Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner kürzlich angekündigt hat „in einem Art Feldversuch in staatlichen Betrieben austesten, wie sich die Frauenquote auswirkt“. Mitterlehner begründet die Ankündigung damit, dass „man mit reiner Freiwilligkeit nichts bewirkt“, für eine solche Frauenquote in Staatsbetrieben auch kein Gesetz erforderlich sei, sondern ein Ministerratsbeschluss genügen würde.

Eine Übersicht über den Frauenanteil in den Gesellschaftsorganen der Unternehmensgruppe Linz zeigt, dass auch hier großer Nachholbedarf besteht. Daher wollte KPÖ-Gemeinderätin Grünn vom Bürgermeister wissen, wie hoch der Anteil der Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten der Gesellschaften der Unternehmensgruppe Linz ist, welche Maßnahmen getroffen werden, um den Anteil der Frauen, sowohl jener die seitens der Politik als auch der Betriebsräte delegiert werden, zu erhöhen und ob beabsichtigt ist eine verbindliche Frauenquote für die Besetzung der Vorstände und Aufsichtsräte der städtischen Unternehmen einzuführen.

Zwischenzeitlich hat sich die Bundesregierung darauf geeinigt, den Frauenanteil in den Aufsichtsräten staatsnaher Unternehmen von 16,1 Prozent (2008) auf 25 Prozent (2013) und 35 Prozent (2018) zu erhöhen, Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek hatte sogar 40 Prozent gefordert. Damit besteht freilich auch für die Stadt Linz in den kommenden Jahren ein deutlicher Handlungsbedarf.

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