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Viel geprüftes Österreich

  • Montag, 8. März 2010 @ 08:00
Antifa Von Erika Krenn

Nun ist es also fix. H.C. Strache hat tatsächlich die einstige Ultra-FPÖ-Abgeordnete und jetzige Landesrätin Barbara Rosenkranz als Kandidatin für die Bundespräsidenten Wahl 2010 nominiert.

Somit steht der amtierende Bundespräsident Dr. Heinz Fischer zumindest einer Mitbewerberin gegenüber, die nicht zu unterschätzen ist. Seine Wiederwahl für weitere sechs Jahre ist damit aus mehreren Gründen keineswegs eine gemähte Wiese.

Allein die Tatsache, dass der Frauenanteil der Wahlberechtigten auch bei der BP-Wahl ein sehr hoher sein dürfte, könnte so manche Österreicherin aus rein emanzipatorischem Kalkül heraus, und ungeachtet parteipolitischer Überlegungen, einer Frau den Vorzug geben.

Es kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die FPÖ auch in diesen Wahlkampf ihr riesiges Füllhorn an rechtspopulistischen, ausländerfeindlichen Parolen ausschütten wird, um so die Ängste der Menschen in Österreich vor den MigrantInnen noch mehr zu schüren.

Zu guter Letzt kann sich Barbara Rosenkranz auch noch auf die tatkräftige Wahlhilfe der mächtigen Kronenzeitung verlassen. Unter all diesen Voraussetzungen ist es nicht unmöglich, dass die freiheitliche Kandidatin Rosenkranz am Ende des Tages als Wahlsiegerin hervorgeht. Sollte dieses Szenario eintreten, wäre das der gefährlichste Rechtsruck, den Österreich seit 1945 zu verzeichnen hätte.

Nicht auszudenken welch fataler Image Schaden dadurch für unser Land entstehen würde. Vor allem das Ausland, das ohnehin noch sehr sensibilisiert ist durch die „Waldheim Geschichte“ (Watch List)und die Sanktionen, würde Österreich endgültig ins rechte Eck stellen.

Jene Person die in Österreich das höchste Amt im Staat bekleidet, darf nicht im Entferntesten in Verdacht geraten, auch nur irgendwelche Teile der NS-Ideologie gut zu heißen. Im vorliegendem Fall scheint mir die Distanzierung der FPÖ-Kandidatin immer schon äußerst schwammig gewesen zu sein. Und die vom Blatt gelesene Erklärung während der Pressekonferenz am Montag, dass sie nie gegen die Aufhebung des NS-Verbotsgesetz gewesen sei, war wohl eine reine Pflichtübung von Rosenkranz gegenüber Herrn Dichand von der Kronenzeitung.

Traurig genug, dass von einer BP-Kandidatin überhaupt eine klare Positionierung gegen den Nationalsozialismus verlangt werden muss. Das allein ist ein Skandal. Es bleibt also zu hoffen, dass die österreichische Wählerschaft eine kluge Entscheidung trifft und am Wahlabend des 25. April 2010 die düsteren Gewitterwolken am heimischen Polithimmel wieder so schnell abziehen, wie sie gekommen sind.

Leserbrief an die OÖN

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