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Schluss mit Gedenkfeiern?

  • Montag, 25. Mai 2009 @ 07:55
Antifa Von Erika Krenn

Der Leserbrief vom 20. Mai 2009 „Schluss mit den Gedenkfeiern?“ von Frau Imhofer, Ebensee, spiegelt leider die Ansicht vieler Österreicher wider, die da glauben, die schrecklichen Ereignisse in den Konzentrationslagern des „Dritten Reiches“ mit Totschweigen für immer durch Schließen der Gedenkstätten bewältigen zu können.

Es ist erschütternd, dass einerseits unsere Jugend in Österreich mit 16 Jahren wahlberechtigt ist, anderseits aber weder in der Schule, noch im Elternhaus über die jüngste Geschichte, ins besondere über die Verbrechen des NS-Regimes, wenig oder gar nichts erfahren. Wie wäre es sonst möglich, dass solche Auswüchse, wie in Ebensee, die nicht einfach als Lausbubenstreiche bagatellisiert werden dürfen, passieren?

Wenn die Schreiberin des erwähnten Leserbriefes verlangt: „Schluss mit der ganzen Hetzerei“ dann meint sie hoffentlich gewisse rechte Parteien, die nicht müde werden, Antisemitismus Antiislamismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit in ihren Wahlparolen zu verbreiten.

„Schluss mit Wiedergutmachung?“ Dieses Unrecht, das sechs Millionen Juden durch das Hitlerregime widerfahren ist, kann niemals wieder gutgemacht werden. Keine noch so hohe Restitutionssumme kann dieses Leid, welches dem jüdischen Volk zu gefügt wurde, jemals tilgen. Es ist daher besonders zu verabscheuen und unverzeihlich, wenn traumatisierte Opfer des Holocaust, bei einer Gedenkfeier, auf solch zynische Weise an die schreckliche Vergangenheit erinnert werden.

Es wird die vordringlichste Aufgabe der Erwachsene sein, in Zukunft noch mehr dafür zu sorgen, dass den jungen Menschen nicht nur zu Hause und in den Schulen, sondern auch in den verschiedensten Jugendorganisationen gründliche Aufklärung über die Verbrechen des NS-Regimes zu teil wird. Es gibt keine Verjährung und erst recht kein Vergessen!

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