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Wozu das Bankgeheimnis gut ist

  • Dienstag, 17. Februar 2009 @ 09:36
Global Die Schweizer Regierung weiß schon, warum sie das Bankgeheimnis so eisern verteidigt. Schon in der NS-Zeit war der Bankenplatz Schweiz sehr gefragt. Offiziell neutral war das Geld der Nazis höchst willkommen, während gleichzeitig AntifaschistInnen oft vergebens um Asyl baten. Erst Jahrzehnte später wurde zaghaft damit begonnen dieses dunkle Kapital in der Schweizer Geschichte überhaupt aufzuarbeiten.

Wirkliche Konsequenzen gab es daraus freilich bis heute nicht. Das zeigt sich etwa daran, dass so ziemlich alle üblen Figuren der Nachkriegsgeschichte das von ihnen zusammengeraubte Geld sicher in der Schweiz veranlagt haben, wo es bis heute liegt, schließlich haben weder die Schweizer Regierung noch die Banken mit solchen Blutgeld Probleme. Einige Beispiele illustrieren diese Praxis:

Jean-Claude Duvalier („Baby Doc“) terrorisierte von 1970 bis 1986 Haiti, erst jetzt zahlt die Schweiz 4,7 Millionen Euro aus dem Vermögen des Diktators an ein Entwicklungshilfeprojekt.

Saddam Hussein, Diktator des Irak und bekannt als KommunistInnen- und KurdInnenschlächter, hat 300 Millionen Euro auf eidgenössischen Nummernkontos veranlagt die bis heute dort liegen.

Der Abacha-Clan aus Nigeria hat von 1993 bis 1997 zwei Milliarden Euro in die Schweiz transferiert, erst 500 Millionen wurden bislang nach Nigeria zurücktransferiert.

Ferdinand Marcos terrorisierte von 1965 bis 1986 die Philippinen und schaffte 680 Millionen Euro in die Schweiz, erst 1987 sperrte man ihm die Konten und erst 1998 erfolgte eine Rückzahlung an die philippinische Nationalbank zur Entschädigung der Opfer von Menschenrechtsverletzungen.

Der kongolesische Diktator Mobutu, eine Erfindung der USA und der Ex-Kolonialmacht Belgien als Nachfolger des ermordeten kongolesischen Präsidenten Lumumba und noch von US-Präsident George Bush sen. als „Freund“ gewürdigt, deponierte sechs Millionen Euro in der Schweiz.

Der peruanische Geheimdienstschef Vladimiro Montesinos schaffte 75 Millionen Euro in die Schweiz.

Liberias Diktator Charles Taylor ist mit 1,3 Millionen Euro auf Schweizer Konten vergleichsweise bescheiden.

Die Vereinigung „Aktion Finanzplatz“ schätzt, dass insgesamt 250 Milliarden Euro aus dunklen Quellen in der Schweiz veranlagt sind, seit 2001 wurden erst 1,6 Milliarden Euro retourniert. Nun ist klar, warum das Bankgeheimnis so eisern verteidigt wird.

Dass Österreich dabei engster Verbündeter ist wirft allerdings kein gutes Licht auf unser Land. Das ist freilich kein Zufall, so wurden etwa die Millionen des früheren indonesischen Diktators Suharto (unter anderem verantwortlich für die Ermordung von rund drei Millionen KommunistInnen im Jahre 1965) auf diversen Bankkonten in Österreich gefunden…

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