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Kindergarteninspektoren als „Kreuzritter“?

  • Montag, 3. November 2008 @ 12:28
News Als reaktionäre Kampagne nach dem schlechtem Vorbild der US-amerikanischen Konservativen bezeichnet die KPÖ-Oberösterreich den Vorstoß von ÖVP-Klubchef Thomas Stelzer in den Linzer Krippen, Kindergärten und Horten Kruzifixe anzubringen: „Es ist bezeichnend für die ÖVP, dass sie mit dieser Kampagne voll im Schlepptau der FPÖ agiert und vom FP-Landeschef und deutschnationalen Burschenschafter Lutz Weinzinger Beifall bekommt wenn sie der Allgemeinheit ihr verstaubtes Weltbild unter christlicher Flagge aufs Auge drücken will“, kritisiert KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner

Politiker von ÖVP wie FPÖ stellen einem angeblich „christlichen Weltbild“ die Gefahr eines militanten Islamismus gegenüber, ignorieren dabei aber geflissentlich, dass die Geschichte des Katholizismus mit zahllosen Verbrechen – beginnend von den Kreuzzügen über die Inquisition und Missionierung der Entwicklungsländer bis zur offenen Absegnung zahlloser Kriegsgräuel – verbunden ist. Das Kruzifix ist daher ein denkbar schlechtes Symbol für eine Gesellschaft von Toleranz und Solidarität. Ernstgenommenes Christentum schaut zudem auch anders aus als das was die ÖVP dafür ausgibt und steht im diametralen Widerspruch zur Politik dieser Partei.

Mit der Ansage von Landesrat Viktor Sigl (ÖVP), dass Kindergarteninspektoren als „Kreuzritter“ darauf achten sollen, dass in Kindereinrichtungen Kreuze aufgehängt sind und widrigenfalls die Streichung der Landesförderung droht orientiert die ÖVP mit einem „Kulturkampf“ der an die Zeit des Austrofaschismus erinnert.

Die KPÖ tritt seit jeher für die Trennung von Kirche und Staat ein und fordert daher eine Novellierung aller einschlägigen Gesetze um öffentliche oder mit öffentlichen Geldern geförderte Einrichtungen, insbesondere aber solche der Bildung und Erziehung von religiösen Symbolen grundsätzlich freizuhalten, wie das etwa in Deutschland der Fall ist: „Wir betrachten Religion als Privatsache die in dafür vorgesehenen Einrichtungen bzw. im familiären Kreis ausgeübt wird. Religiöse Kräfte – egal welcher Richtung – haben in staatlichen Einrichtungen nichts verloren“, so Furtlehner abschließend.

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