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RETTÖ-Chef Auerbach mit Gedächtnislücken?

  • Donnerstag, 25. September 2008 @ 10:27
News Ein bezeichnendes Licht auf die vor allem von der „Kronenzeitung“ (neben SPÖ-Chef Werner Faymann) massiv gepushte Anti-EU-Gruppierung „Rettet Österreich“ (RETTÖ) – die auch bei der Nationalratswahl antritt – wirft die jetzt bekanntgewordene Tatsache, dass der in Weißkirchen (Bezirk Wels-Land) wohnhafte RETTÖ-Bundesobmann Wilfried Auerbach bis Frühjahr 2008 Obmann des „Vereins Freundeskreis für Kultur und Zeitgeschichte“ mit Sitz auf Schloss Hochscharten in Waizenkirchen (Bezirk Grieskirchen) war.

„Wenn Auerbach bestreitet von den rechtsextremen Aktivitäten dieses Vereins gewusst zu haben, muss er blind durch die Gegend getaumelt sein“ meint KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner. Ist doch dieser Verein seit über zwanzig Jahren Organisator einschlägiger Bildungs- und Kulturveranstaltungen, so waren etwa bekannte Rechtsextreme wie David Irving und Gerd Honsik auf Schloss Hochscharten geladen.

Das dem Welser Industriellen Robert Wimmer – er ist Eigentümer der Firma Wiro-Polypex – gehörende Schloss Hochscharten gilt aber nicht nur im Zusammenhang mit diesem Verein als rechtsextreme Drehscheibe. So fand 2005 dort der vom Bund Freier Jugend (BFJ) veranstaltete „Tag der volkstreuen Jugend“ statt und wurde von der Polizei auf Grund des massiven Druckes der antifaschistischen Bewegung untersagt. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Auerbach von diesen Aktivitäten überhaupt nichts mitbekommen hat.

Fünf Aktivisten des BFJ stehen seit Mai 2008 beim Landesgericht Wels wegen Verdacht auf Verstoß gegen das NS-Verbotsgesetz vor Gericht. Die KPÖ-Oberösterreich hat wiederholt gefordert, die Ermittlungen im BFJ-Prozess auch auf Wimmer auszudehnen, da dieser offensichtlich einer der finanzkräftigen Förderer des BFJ ist.

Im Zusammenhang damit schließt sich auch der Kreis von „Krone“ über RETTÖ und Auerbach, den Hochscharten-Verein und Wimmer zum BFJ und letztlich zur FPÖ. Einer der Teilnehmer an dem 2005 von der Exekutive aufgelösten BFJ-Treffen auf Hochscharten war auch Harald Haas, FPÖ-Ersatzbetriebsrat der voestalpine, der laut Aussage beim BFJ-Prozess in Wels „keinen Unterschied zwischen BFJ und FPÖ“ sieht. Ebenso war auch Ernst Kronegger, FPÖ-Fraktionsführer im Gemeinderat von Steinbach am Ziehberg Teilnehmer solcher BFJ-Treffen. Bereits im Vorfeld des Prozesses wurden mehrere enge personelle Verfilzungen zwischen dem BFJ und der FPÖ-Jugendorganisation Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) deutlich.

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