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Hunderte Arbeitsplätze von FACC als Bauernopfer der Konzerne

  • Mittwoch, 9. Juli 2008 @ 11:41
News „Zum Bauernopfer von Konzerninteressen werden die Beschäftigten beim Flugzeugzulieferer FACC in Ried im Innkreis“, warnt KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner. Hunderte der 1.300 Arbeitsplätze sind jetzt gefährdet, weil sich Aufträge von Boeing und Airbus verzögern und FACC für die aufwendige Vorfinanzierung von Entwicklungen zuwenig geldkräftig ist, auch wenn Gerüchte um die Voranmeldung von 280 Kündigungen beim AMS dementiert werden.

Ähnlich wie im Salzkammergut erweisen sich auch im Innviertel die großspurigen Versprechungen des Industriellen Hannes Androsch (SPÖ) und von Raiffeisen-Boss Ludwig Scharinger (ÖVP) als Schall und Rauch. Androsch und Scharinger haben 1997 die staatliche Salinen AG übernommen, die mit 47,5 Prozent Haupteigentümer der FACC und Androsch deren Aufsichtsratsvorsitzender ist. Der bisherige Miteigentümer Fischer ist offensichtlich in Erwartung zunehmender Probleme ausgestiegen, seine Anteile von 47,5 Prozent hält eine Gesellschaft um den Linzer Rechtsanwalt Horst Koch. Die restlichen fünf Prozent hält eine Gruppe um FACC-Chef Walter Stephan.

Die Bestrebungen Goodrich (einen der Hauptlieferanten von Boeing) und EADS (Mutterkonzern von Airbus) als Teilhaber zu gewinnen waren bisher erfolglos. Neuerlich hat der chinesische Konzern AVIC1 Interesse an einer Übernahme angemeldet, ein erster Anlauf war im Jänner 2008 gescheitert. China hat enormes Interesse am Know-How des Innviertler Unternehmens. Die Salinen AG musste eine Geldspritze von zehn Millionen Euro vornehmen um das Unternehmen zu beruhigen.

FACC ist auch in die Kompensationsgeschäfte beim Eurofighter-Kauf mit dem EU-Rüstungsmulti EADS involviert: „Da eine klare Trennung zwischen ziviler und militärischer Luftfahrt nicht möglich ist, besteht Aufklärungsbedarf, ob mit den von der Landesregierung plakatierten Förderungen für FACC auch militärische Forschungen finanziert werden“, fragt Furtlehner. Androsch war gemeinsam mit Stronach laut einem Strategiepapier der ehemaligen Vizekanzlerin Riess-Passer an der Einfädelung des Eurofighter-Geschäfts beteiligt.

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