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HOSI Linz gegen eine Städtepartnerschaft Leondings mit Treviso

  • Donnerstag, 30. August 2007 @ 11:05
Österreich "Eine Stadt, in der der Vizebürgermeister in einem Fernsehinterview einfach sagen kann, dass sich die Schwuchteln neue Städte suchen müssten, in denen sie willkommen wären, denn in Treviso gäbe es keinen Platz für Schwuchteln oder dergleichen, ist für eine oberösterreichische Stadt als Partnerstadt einfach untragbar", so HOSI-Geschäftsführer Gernot Wartner. Natürlich könne man nicht von einem Vizebürgermeister auf die ganze Stadt schließen, aber, so Wartner, Bürgermeister Sperl und Stadtrat Dorn-Fussenegger sollten sich vergewärtigen, dass sie wohl oder übel nicht darum herumkommen werden, Vizebürgermeister Giancarlo Gentilini auch die Hand zu schütteln. "Gerade von einem SPÖ-Politiker und einem Grünen hätte ich mir da mehr Sensibilität erwartet", bedauert Wartner.

Giancarlo Gentilini, der von 1995 bis 2005 Bürgermeister von Treviso war und seit 2006 Vizebürgermeister ist, ist wie Bürgermeister Gian Paolo Gobbo Mitglied der rechtspopulistischen Oppositionspartei Lega Nord. Anfang August sagte Gentilini in einem Radiointerview über einen bekannten Treffpunkt von Schwulen in Treviso: "Ich werde die Polizei einsetzen, damit eine ethnische Säuberung eingeleitet wird." Nach Protesten des Regionalverbandes von Arci Gay, dem italienischen Lesben- und Schwulenverband, setzte Gentilini in einem Fernsehinterview Mitte August noch einmal nach: "Die Schwuchteln müssen sich neue Städte suchen, in denen sie willkommen sind. Hier in Treviso gibt es keinen Platz für Schwuchteln oder dergleichen", so Gentilini.

Der Lega Nord-Politiker ist schon früher durch rassistische und ausländerfeindliche Aussagen aufgefallen. So sagte er unter anderem über marokkanische MigrantInnen: "Unsere Zivilisation ist jener der Wüste überlegen. Wir wollen nicht, dass Treviso in eine Kasbah verwandelt wird. Hinter den Marokkanern steckt ein kommunistisches Komplott."

Und zu nigerianischen Migranten meinte er, dass Italien keine Leute brauche, die vor Löwen flüchteten und mit Pfeil und Bogen Antilopen jagten. "Und nun wollen führende StadtpolitikerInnen Leondings nach Treviso fahren und einem solchen Mann die Hand schütteln! Wir ersuchen Herrn Bürgermeister Sperl und den Leondinger Gemeinderat nachdrücklich, die angedachte Partnerschaft mit Treviso bis auf weiteres abzusagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bürgermeister Sperl sich mit Menschen wie Giancarlo Gentilini auf einem Foto beim freundschaftlichen Händedruck finden will. Die Lesben und Schwulen in Leonding sind jedenfalls entsetzt darüber, dass ihre StadtpolitikerInnen so wenig Sensibilität zeigen", so Wartner.

Die HOSI Linz ist jedenfalls der Ansicht, dass es genügend andere Städte in Italien gäbe, deren führende PolitikerInnen keine so rassistische und ausländerfeindliche Haltung hätten und die sich über eine Partnerschaft mit Leonding freuen würden. "Es muss doch nicht ausgerechnet Treviso mit seinem Giancarlo Gentilini sein, oder?" so Wartner abschließend.

Infos: http://www.hosilinz.at/

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