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Alois Zehetner (1906-2000)

  • Dienstag, 16. Mai 2006 @ 20:29
Biografien Alois Zehetner wurde am 16. Mai 1906 in Steyr geboren. Nach Absolvierung der Volks- und Bürgerschule besuchte er die Fachschule, die er 1923 mit Vorzug abschloß. Anschließend arbeitete er als Schlosser in den Reithofferwerken und wurde bereits mit 17 Jahren aktives Mitglied der Gewerkschaft.

1925 trat Zehetner in den Dienst der Steyr-Werke, wo er schon 1929 als Vertrauensmann und 1931 als Betriebsrat gewählt wurde und im Interesse seiner Kollegen tätig war. Zehetner war bereits ab 1920 in der Arbeiterbewegung aktiv als Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend und dann als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei sowie des Republikanischen Schutzbundes, wo er die Abteilung der Wehrsportler leitete.

Bei den Februarkämpfen des Jahres 1934 war Zehetner gemeinsam mit August Moser an vorderster Front im Kampf zur Verteidigung der Demokratie beteiligt. Das Versagen der Sozialdemokratie bei den Februarkämpfen war für Zehetner so wie für viele andere Schutzbündler auch der entscheidende Anlaß, sich der KPÖ anzuschließen, deren Mitglied er im Oktober 1934 wurde. Nach der Niederlage der Arbeiterbewegung mußte er das Land verlassen, um nicht den Schergen der Dollfuß-Diktatur in die Hände zu fallen.

Er emigrierte gemeinsam mit vielen anderen Schutzbündlern über die Tschechoslowakei in die Sowjetunion, wo er als hochqualifizierter Feinmechaniker und Instrumentenbauer in der 1. Moskauer Uhrenfabrik tätig war. Die Belegschaft dieses Werkes wählte Zehetner in den Moskauer Stadtsowjet, wo er im Ausschuß für Bildung und Schulwesen tätig war. Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion kämpfte Zehetner als Angehöriger der Roten Armee gegen den Faschismus.

1946 kehrte Zehetner nach Steyr zurück, war dort als Bezirkssekretär der KPÖ, als Gemeinderat und von 1949 bis 1952 als Stadtrat tätig. Auf Grund seiner hohen Qualifikation wurde er 1952 in die Voith-Werke nach Sankt Pölten berufen, wo er bis 1955 als Personalchef tätig war. Von Ende 1955 bis zu seiner Pensionierung machte sich Zehetner dann als langjähriger Gewerkschaftsreferent und Landessekretär der GE durch seine Umsicht und Regsamkeit im Interesse der Arbeiterschaft, seine Opferbereitschaft und Überzeugungskraft einen Namen und war Vorbild für viele Aktivisten der Partei und Gewerkschaftsfraktion.

Ein besonderes Anliegen war Alois Zehetner immer der Kampf für den Frieden, er zählte zu den besten Friedensaktivisten in Oberösterreich und war auch im Österreichischen Friedensrat tätig. Auch als Pensionist war Zehetner weiterhin politisch aktiv, er war als Subkassier der KPÖ in Steyr-Münichholz tätig sowie im KZ-Verband aktiv, dessen Landesvorstand er bis zu seinem Tode angehörte.

Von 1950 bis 1972 war Zehetner Mitglied der Landesleitung sowie viele Jahre lang auch Mitglied des Landessekretariats der KPÖ in Oberösterreich, der Bezirksleitung der KPÖ in Steyr sowie der zentralen Fraktionsleitung der Gewerkschaftlichen Einheit. Zehetner wurde mit der Befreiungsmedaille der Republik Österreich und der sowjetischen Medaille für Verdienste im Großen Vaterländischen Krieg und für die Verteidigung Moskaus ausgezeichnet. Alois Zehetner starb nach längerem schweren Leiden am 18. Juli 2000 in Steyr.

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