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Raimund Zimpernik (1923-1997)

  • Donnerstag, 18. Januar 2007 @ 20:06
Biografien Geboren am 8. März 1923 in Bad Ischl als Sohn eines Wagnermeisters. Erlernte nach Beendigung des Schulbesuches im Jahre 1937 den Beruf eines Wagners und Zimmermanns. Bereits in früher Jugend kam er in Kontakt mit dem Marxismus und wurde politisch in der kommunistischen Bewegung und im Widerstand gegen den Faschismus aktiv, etwa beim Aufbau einer illegalen Gruppe des KJVÖ.

Seit 1940 war Zimpernik Mitglied der KPÖ. 1941 wurde er gemeinsam mit Franz Föttinger und Friedrich Hirnböck auch wegen Widerstand gegen das Nazi-Regime angeklagt und durch ein Urteil des NS-Volksgerichtshofes am 1. April 1942 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt.

Nach der Befreiung vom Faschismus war Zimpernik maßgeblich am Aufbau der Freien Österreichischen Jugend im Salzkammergut beteiligt und deren Bezirksobmann. Bekannt wurde er im Zusammenhang mit dem „Milchprozess“ im Jahre 1947, als er von der US-Besatzungsmacht gemeinsam mit Maria Sams, Herbert Filla und Johann Tosetto als "Rädelsführer" einer Protestaktion gegen die schlechte Versorgungslage angeklagt und zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde.

Infolge einer breiten Protestbewegung musste dieses Urteil jedoch wenig später von der US-Behörde annulliert werden. Beruflich war Raimund Zimpernik bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1983 als Zimmermann bei der Baufirma Brandl tätig und wurde dort durch das Vertrauen seiner Arbeitskollegen wiederholt zum Betriebsratsobmann gewählt. Zimpernik war auch viele Jahre Mitglied des ÖGB-Bezirksausschusses Gmunden und anderer gewerkschaftlicher Gremien.

Zimpernik gehörte Zeit seines Lebens zu den Aktivisten der KPÖ im Salzkammergut und gehörte viele Jahre auch der Landesleitung und der Bezirksleitung Gmunden an und war im KZ-Verband als Bezirksobmann sowie in der Alfred-Klahr-Gesellschaft tätig. Er war besonders um die Wahrung und Erhaltung der antifaschistischen Traditionen bemüht.

In dem 1995 im Eigenverlag herausgegebenen autobiografischen Buch "Der rote Strähn" dokumentierte Zimpernik nicht nur seine persönlichen Erinnerungen bis zum Ende des 2. Weltkrieges, sondern auch den antifaschistischen Widerstand im Salzkammergut. Zimpernik starb nach längerem schwerem Leiden am 18. Jänner 1997 im 74. Lebensjahr.

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