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OÖ Autoren bei der Leipziger Buchmesse

  • Mittwoch, 7. März 2007 @ 09:06
Kultur Einige Neuerscheinungen oberösterreichischer Autoren bei der Leipziger Buchmesse 2007.

Franzobel, Hunt oder Der totale Februar, Ein Theaterstück, Bibliothek der Provinz, 100 Seiten, 15 Euro, ISBN 978-3852527413

Wollen Sie etwas essen? Burenwurst? Bosna? Frankfurter? Nein. Ich hab' die Erfahrung gemacht, nirgendwo wird so viel gegessen wie in Oberösterreich. Wie die Wilden immer die Schädel ihrer Ahnen dabeihaben, die Japaner ihren Photoapparat und die Russen ihren Vodka, haben die Oberösterreicher immer ihr eingepacktes oberösterreichisches Essen mit.

Rudolf Habringer, Alles wird gut, Liebesgeschichten Picus Verlag 183 Seiten 19,90 Euro, ISBN 9783854526193

Die Radiomoderatorin Lisa betreut eine nächtliche Sendung namens »Nitetalk«. Auch Schmögner, der Telefonist, arbeitet in der Nacht, wenn alle Töne besonders intensiv erscheinen. Aus der heimlichen Verehrung entwickelt sich bald eine regelrechte Obsession des einsamen Hörers für die betörende Radiostimme. In »Capriccio privat« entspinnt sich eine zarte Beziehung aus Bewegungen und Klängen zwischen einem zurückhaltenden Pianisten und einer anmutigen Tänzerin - eines Nachts führt das Schicksal die beiden gar in ein gemeinsames Hotelzimmer. Unerwartet und flüchtig ist das Glück, das einem nicht mehr ganz so jungen Mann »Am See« mit der Schwester seines besten Freundes begegnet. Und ein Pharmavertreter nimmt Abschied von seinem Vater, zögerlich wird ihm erst »Am Ende« bewusst, wie groß die Liebe war, die ihn mit dem oft strengen und verständnislosen Mann verbunden hat. Unerfüllte Sehnsüchte, glücklose Liebesgeschichten und das Gefühl des Alleinseins eint die Figuren in Rudolf Habringers acht Erzählungen. Präzise und eindringlich beschreibt er die Innenwelten seiner Protagonisten, die oftmals in der Beobachtung der eigenen seelischen Vorgänge gefangen bleiben. Der Nachdenklichkeit in nächtlichen Stunden, den Leiden und Freuden des Verliebtseins, den kindlichen Nöten und der Ohnmacht, die einen im Angesicht des Todes ergreift, stellt Rudolf Habringer aber die Hoffnung der Liebe gegenüber, der alle in den unterschiedlichsten Spielarten begegnen.

Ludwig Laher, Und nehmen was kommt, Roman, Haymon Verlag 208 Seiten 17,90 Euro, ISBN 9783852185309

Ohne falsche Sentimentalität und hart an der Wirklichkeit erzählt Ludwig Laher von einer jungen Frau aus einer ostslowakischen Roma-Familie: Monika weiß von Kindheit an, dass sie völlig auf sich gestellt sein wird. Mit Selbstbestimmtheit hat dieser Lebensweg freilich nichts zu tun - ihrer an sich starken Persönlichkeit fehlen Bildung und der Rückhalt, sich in der Welt zurechtfinden zu können, Kampf, Flucht und Angst bestimmen ihre Entwicklung. Ausgenützt, hintergangen und gedemütigt scheint ihr Weg am Strich und in Clubs an der Grenze Tschechiens zu Deutschland und Österreich vorgezeichnet. Aus Zuneigung und der Herausforderung wegen bietet ein Kunde dieser kaputten, extrem misstrauischen Frau eine neue Perspektive. Dabei zeigt sich einerseits, welche Selbstdisziplin sie aufzubringen imstande ist, um diese Chance zu nutzen, andererseits aber auch, dass nichts wieder gutzumachen ist, wenn eine Kindheit und Jugend so verlaufen ist wie ihre. Ludwig Laher konzentriert sich in seinem Roman auf die Entwicklung dieser Frau, die er ebenso präzise wie beklemmend erzählt. Dennoch ist das Buch gleichzeitig ein messerscharfer Befund über gesellschaftliche Zustände mitten in Europa, jenseits moralisierender Anklage, aber auch jenseits der öden Beschwörungsformel, es gälte vor allem, die Eigenverantwortung des Individuums zu stärken, während gleichzeitig unter immer mehr Menschen der Boden weg bricht.

Kurt Palm, Tex Rubinowitz (Illustrator), War Mozarts Vogel ein Genie?, Gesammelte Kolumnen, Residenz Verlag, 144 Seiten, 12,90 Euro, ISBN 9783701714773

Zum 251. Geburtstag von Wolfgang Mozart - glauben Sie uns: Sie wissen noch immer nicht genug! Wolfgang Amadeus Mozart? Komponist, Salzburg, „Eine kleine Nachtmusik“, bam ba bam ba bam ba bam ba ba. Und was wissen Sie sonst noch? Wurde Mozart von einer Amme gestillt? Spielte Mozart Fußball? War Mozart mit Winnetou befreundet? Hatte Mozart mehr als einen Vogel? War Mozarts Vogel ein Genie? Trank Mozart seinen Kaffee mit Milch? Wein oder lieber Bier? Hatte Mozart wirklich Schuhgröße 36? Hat Mozart jemals Erdäpfelsalat gegessen? Warum besaß Mozart, als er verarmt starb, neun Hosen, neun Hemden und einen Pelzmantel? Sehen Sie, das Mozart-Jahr ist spurlos an Ihnen vorüber gegangen. Kurt Palm liefert ein Da capo in 47 Stücken, mit Zeichnungen von Tex Rubinowitz. Das ist Ihre letzte Chance. Nutzen Sie sie!

Quelle: Beilage Buchmesse Leipzig zum Kulturbericht 03 2007

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