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KPÖ kritisiert neuerliche Kahlschlag-Maßnahme der Post AG

  • Donnerstag, 30. November 2006 @ 11:26
News Ausgesprochen kundenfeindlich handelt die Post AG mit der Demontage hunderter Briefkästen, kritisiert die KPÖ. Bundesweit wurden in einer Nacht- und Nebelaktion 2.800 der bislang 20.506 Postkästen abmontiert. So wurden in Oberösterreich 400 von 2.693 „Aussendienstmitarbeiter der Post“ (so ein Werbeslogan der Post AG) entfernt, davon allein in Linz 118 von bisher 264. In Wien wurden 676 von rund 2.000 Postkästen entfernt.

Als Argument für diese Maßnahme wird angegeben, dass sich die Entleerung bei Briefkästen mit weniger als zehn Poststücken täglich nicht mehr rentiert und ohnehin in einer Entfernung von maximal einem Kilometer ein Postkasten zur Verfügung steht.

Zahlreiche Beschwerden verdeutlichen hingegen die Fragwürdigkeit dieser Argumentation, deren Hintergrund maximale Kosteneinsparung zugunsten der Dividenden der seit Frühjahr 2006 an der Börse notierten Post AG ist, meint KPÖ-Kommunalsprecher Leo Furtlehner.

So gibt es künftig etwa im gesamten Stadtgebiet von Grieskirchen nur mehr sechs Briefkästen. Im Linzer Stadtteil Keferfeld wurde ein Postkasten an einem Standort abmontiert, wo sich eine Bankfiliale, eine Trafik und ein stark frequentierter Nahversorger befinden. Bei der Peuerbachschule in Urfahr wurde ein Briefkasten entfernt, wo nachweislich von einem nahe liegenden Betrieb allein fast täglich mindestens zehn Poststücke eingeworfen wurden. Entfernt wurde auch der einzige Briefkasten am Linzer Hauptplatz, angeblich weil der Bürgermeister Postkästen als störend für das Stadtbild befunden hat. In der Wienerstraße wurde mehrere Monate ein Postkasten bei der dortigen Apotheke ohne Ersatz entfernt und erst nach Fertigstellung der Bauarbeiten wieder angebracht.

„Nach der Schließung von bundesweit rund tausend Postämtern erfolgte damit eine weitere massive Ausdünnung der öffentlichen Infrastruktur“, kritisiert Furtlehner, besonders betroffen von dieser Kahlschlagmaßnahme sind ältere Menschen, aber auch Geschäftsleute. Die KPÖ hinterfragt auch die von der seinerzeitigen Infrastrukturministerin Monika Forstinger (FPÖ) erlassene Regelung in der Universaldienstverordnung, wonach es ausreicht, in einem Kilometer Entfernung einen Postkasten zu finden. Gerade in verbauten städtischen Gebieten kann das als keineswegs ausreichend gelten, hier wäre eine Entfernung von maximal 500 Meter wohl angemessener, was auch für Haltestellen öffentlicher Verkehrsmitteln als Richtschnur gelten kann.

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